Infobroschüre Markt- und Leinenweberstadt Laichingen

Leinenweberstadt Laichingen Tradition und Fortschritt Alles begann in den Jahren um 300 bis 400. Der Maierhof, früher Fronhof oder Herrenhof genannt, bildete bei der Dorfgründung Lai- chingens seinen Mittelpunkt. Hier saß einst der Herr des Dorfes, der allmächtige Maier. Neben dem Maierhof steht noch heute die 1085 erstmals erwähnte Albanskirche. An selber Stelle hat wohl – so wird vermutet – bereits zuvor eine kleinere Dorfkirche gestanden. Die evangelische Albanskirche ist die größte Kirche der Alb. Kirchenburg mit Ringmauer, Wehrgang und Torburg sowie mit hintereinanderlie- genden Bogentoren gehören zu ihrer Besonderheit. 1364 erhielt Laichingen das Stadt- und Marktrecht mit hoher Ge- richtsbarkeit. Die karge Landwirtschaft sowie die Hausweberei, die in Laichingen schon im späten Mittelalter betrieben wurde, be- stimmten wesentlich die Wirtschaft im Ort. So ging der Landwirt neben der Landwirtschaft noch nebenher an den Webstuhl und der Weber nebenher zur eigenen kleinen Landwirtschaft. Aus mittel- alterlichen Beziehungen zur Stadt Ulm war es in Laichingen zum ausgedehnten Leinenhandel gekommen. Die gute Ware war am Ende des 16. Jahrhunderts berühmt. Der größte Teil des fertigen Gewebes ging nach Ulm. Durch schwere Arbeit und beste Qualität, die über Ulm weit über die Landesgrenzen hinaus gehan- delt wurden, verdiente sich Laichingen zu Recht den Namen Leinenweberstadt. So entstand auch der Qualitätsbegriff „Laichinger Bettwäsche“. 1856 gab es in Laichingen zirka 450 Handwebstüh- le. Die ersten Webfabriken wurden um 1860 erbaut, so dass viele Weber ihr Handwerk nicht mehr in der dunklen feuchten „Dunk“ alleine verrichten mussten, sondern gemeinschaft- lich in großen Websälen arbeiten konnten. Anfänglich taten sich die Fabriken schwer, da sich zu Beginn nur wenige Weber von der Selbstständigkeit verabschiedeten, um zu geregelten Zeiten in der Fabrik zu arbeiten. 1873 wurde mit Unterstützung des Staates in Laichingen eine Webschule ins Leben gerufen, die durch ihre spe- ziell ausgebildeten Fachkräfte schnell einen guten Ruf und hohen Stellenwert erlangte. Die Webschule bildete nicht nur Weber aus, sondern auch Patroneure und vor allem Musterzeichner, sowohl für 6 PORTRÄT DER STADT Weber Batholomäus Mack Nähsaal der Firma H & K Schwenkglenks Peter Hilsenbeck im Blauhemd

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