Bürger-Informationsbroschüre der Gemeinde Lenggries

4 Aus der Geschichte Die ersten Spuren der Besiedelung des oberen Isartales lassen sich im Gemeindegebiet von Lenggries gut nachweisen. Ein frühbronzezeitlicher Fundplatz (vor ca. 4.000 Jahren) mit Relikten von Bronzeverhüttung zeigt eine erste Blüte der Region an. Nachweise aus der Römerzeit fehlen leider. Die nächste epochale Hochzeit von Lenggries war das Mittelalter. Im 12. Jahrhundert treten die ersten Herren auf Hohenburg als Zeugen in Urkunden in Erscheinung. Die Burg Hohenburg oder damals „Hohinperc“ ist heute eine Ruine mit wenigen Mauerresten im Südosten des Ortes. Ihre Aus der Geschichte Geschichte ist im Heimatmuseum von Lenggries dokumentiert. Die erste Nennung des Ortsnamens Lenggries steht in Zusammenhang mit einer Übergabe. Zeuge dieser Urkunde mit einer Datierung 1200 bis 1210 ist unter anderen Udalrich von Lenggries „Udalricus de Lengingriez“. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wird Heinrich von Tölz Burgherr von Hohenburg durch die Heirat mit Irmingard, der letzten Nachfahrin aus dem Geschlecht der Hohenburger. Nachdem um 1260 das Geschlecht derer von Tölz-Hohenburg ausstirbt werden die Wittelsbacher Grund- und Landesherren. Floß um 1900 © Gemeindearchiv Lenggries Denkalm © Gemeindearchiv Lenggries Ansicht Post links um 1900 © Gemeindearchiv Lenggries Bezüglich Handel und Gewerbe sind früh schon Regelungen um die Floßfahrt überliefert. Bereits 1369 / 71 wird der Floßhandel mit eigenen Statuten in die richtigen Bahnen gelenkt. Im Zusammenhang mit der Flößerei werden auch die Brückenbauten wichtig. Das Geschlecht der Schöttl, die schon seit dem 13. Jahrhundert in Lenggries / Fall ansässig sind, bauen um 1450 eine Brücke über die Walchenklamm bei Fall. Die Lenggrieser Isarbrücke, die die Ortsteile Schlegldorf und Wegscheid mit dem Ort Lenggries verbindet, ist erst im 17. Jahrhundert als Steg erwähnt, der von beiden Seiten gepflegt werden musste, damit die Lenggrieser „Kirche nicht durch hohe Gewässer“ Schaden nehmen würde. Anzunehmen ist, dass wohl schon seit frühester Zeit eine Furt und dann ein Steg den Übergang zur anderen Seite gewährleistete. Das Wasser und der Holzreichtum waren von Anfang an bestimmend für den Isarwinkel. Land- und Holzwirtschaft waren unter anderem die Voraussetzung für die Flößerei und die Kalkbrennerei. Nicht umsonst erhielt im Januar 2009 die Gemeinde Lenggries von der Internationalen Flößervereinigung das Prädikat „Flößerdorf“ verliehen. Der Beginn dieser Erwerbszweige ist mit den Stadtgründungen von München und Landshut zu sehen. Mit dem stetigen Wachstum dieser Orte isarabwärts stieg auch

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