5 Aus der Geschichte der Holz- und Baumaterialbedarf, den das wald- und „steinreiche” Oberland decken konnte. Die Isar war der ideale Transportweg für Holz und Kalk, der in den Kalköfen entlang der Isar gebrannt worden war. Am westlichen Isarufer kann in Lenggries bis heute der letzte freistehende Kalkofen als Zweigmuseum des Heimatmuses besichtigt werden. Er stammt aus dem 18. Jahrhundert und war bis 1958 in Betrieb. Der Niedergang der Flößerei begann 1924 mit der Inbetriebnahme des Walchenseekraftwerks und mit der Eröffnung der verlängerten Bahnstrecke von München über Bad Tölz nach Lenggries im selben Jahr. Mit dem Bau des Sylvensteinstausees beim Lenggrieser Ortsteil Fall von 1954 bis 1959 entstand der effektive Schutz vor den jährlichen Hochwassern, die die Orte an der oberen Isar bis dahin regelmäßig überschwemmten. Seine zusätzliche Funktion ist als Rückhaltebecken für Dürrezeiten ein Austrocknen der Isar zu vermeiden. Die Ruinen des Dorfs Alt-Fall ruhen auf dem Grund des Stausees und die ehemaligen Bewohner wurden 1957 in das neu errichtete heutige Dorf Fall umgesiedelt. Verkehrstechnisch war Lenggries schon früh deutschlandweit bekannt, denn am 1. Juni 1905 nahm die erste Kraftpostlinie Deutschlands ihren dauerhaften Betrieb zwischen Lenggries und BadTölz auf. Damit und mit der Verlängerung der Bahnstrecke bis nach Lenggries 1924 gewann der Fremdenverkehr zunehmend an Bedeutung für das Flößerdorf Lenggries. © Adrian Greiter Kurz zuvor war Lenggries und Hohenburg im Blickpunkt des Hochadels. Denn im April 1921 fand die spektakuläre Hochzeit zwischen dem Haus Wittelsbach und dem Haus Luxemburg /Nassau statt, als in der Lenggrieser Pfarrkirche der verwitwete Kronprinz Rupprecht von Bayern und die sehr viel jüngere Prinzessin Antonia von Luxemburg und Nassau vermählt wurden. Heute ist Lenggries durch die Erfolge im Skisport als Wintersportort bekannt. Diese Tradition begann bereits 1952 als die erste Skischule in Lenggries gegründet und 1957 am Brauneck die Bergbahn in Betrieb genommen wurden.
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