Demenzratgeber für die Hansestadt und den Landkreis Lüneburg

Auskunft und Beratung 25 Auskunft und Beratung Frühzeitige Informationen und Hilfen bei Demenz Wenn das Gedächtnis nachlässt, die Demenz die alltäglichen Dinge in Vergessenheit geraten lässt, Betroffene und Angehörige sich immer mehr zurückziehen, das Gefühl haben alleine mit ihren Problemen zu sein, pflegende Angehörige sich überfordert fühlen und an ihre Gren- zen stoßen, kann Beratung, Betreuung und Entlastung den Betroffe- nen und ihren Angehörigen helfen. Bei Ihrem Hausarzt erhalten Sie eine frühzeitige Diagnose, Informationen zum Krankheitsbild und Informationen über die weiteren Anlaufstellen. Durch die Pflegeberatung erhalten Sie Antworten zur Finanzie- rung aus der Pflegeversicherung und weiteren Sozialleistungen, über die Angebote in der REGION, zur Verhinderungs-, Kurzzeit- und Tagespflege, zu Hilfsmitteln und vieles mehr. Ergotherapie hat positive Effekte bei mittlerer und schwerer Demenz. Sie verbessert die Lebensqualität und den Gemütszustand von Demenzkranken. Das berichten Wissenschaftler im Health Tech- nology Assessment-Bericht (HTA-Bericht) des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI). Durch Ergotherapie können Betroffene und Angehörige in der Häus- lichkeit angeleitet und beraten werden zum Umgang mit den Verhal- tensweisen der Erkrankten, um die Lebensqualität zu stabilisieren, die Alltagsbewältigung zu stärken und die Selbstbestimmung zu erhalten. Häusliche Ergotherapie bei Demenz (HED-I) kann ausschließlich von qualifizierten Therapeutinnen und Therapeuten angeboten werden. Angebote zur Unterstützung im Alter (AZUA) Bei jedem Menschen steigt mit dem Lebensalter auch die Wahrschein- lichkeit, gebrechlich und hilfe- oder sogar pflegebedürftig zu werden. Ältere Menschen bedürfen dann in Abhängigkeit von ihrem Gesund- heitszustand bei der Bewältigung ihres Alltages mehr oder weniger intensiver Betreuung und Beaufsichtigung, sowie unterstützender Hilfe im Alltag oder im Bereich der hauswirtschaftlichen Versorgung. Angebote zur Unterstützung im Alltag nach § 45 a Abs. 1 SGB XI sind: J Betreuungsangebote, d. h. Angebote im Rahmen derer insbeson- dere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer unter pflegefachlicher Anleitung die Betreuung von Pflegebedürftigen mit allgemeinem oder mit besonderem Betreuungsbedarf übernehmen – und dies in Gruppen oder im häuslichen Bereich J Angebote der Pflegebegleitung, die pflegenden Angehörigen und vergleichbar nahestehenden Pflegepersonen gerade in ihrer Eigen- schaft als Pflegende zur gezielten Entlastung und beratenden Unter- stützung dienen J Angebote der Alltagsbegleitung und der hauswirtschaftlichen Unter- stützung, die dazu dienen, die Pflegebedürftigen bei der Bewälti- gung von Anforderungen des Alltags oder im Haushalt, insbeson- dere bei der Haushaltsführung, oder bei der eigenverantwortlichen Organisation individuell benötigter Hilfeleistungen zu unterstützen. Als ergänzendes Angebot ist hier das „Ratzeburger Modell“ zu nen- nen. In einer stationären psychosomatischen Rehabilitation für pflegende Angehörige werden Einzel- und Gruppenpsychothera- pie, Sport- und Bewegungstherapie, Schulung und Vorträge, Sozialbe- ratung, Entspannungsverfahren, Kunst- und Musiktherapie etc. ange- boten. Die Person mit Demenz wird während des Reha-Aufenthalts versorgt und gefördert. Auch das 4 Tage Seminare der Barmer bietet zu diesem Thema ein Kom- paktseminar an unterschiedlichen Standorten in Deutschland an, mit dem Titel „Ich pflege – auch mich.“ Dieses Angebot ist unabhängig von der Kassenzugehörigkeit offen für alle Personen, die privat einen nahestehenden Menschen pflegen, betreuen und versorgen.Wie Sie die Pflege zuhause sicherstellen können, erfahren Sie im Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen (SPN) – REGION Lüneburg . In Selbsthilfegruppen können sich betroffene Angehörige in einer lockeren Runde austauschen und dadurch Hilfe und Unterstützung erfahren. Weitere Informationen dazu erhalten Sie zum Beispiel bei der Alzheimer Gesellschaft e. V. Lüneburg.