Bürger-Informationsbroschüre der Gemeinde Machern

Mehr als 1.000 Jahre Geschichte Die erste urkundliche Erwähnung von „Großmachern“ erfolgte durch Bischof Thietmar von Merseburg um 1121. Die Herrschaft der von Lindenau lenkte in den Jahren von 1430 bis 1802 nicht nur die Geschicke des Ortes Machern, sondern gestaltete auch maßgeblich einen der ersten Landschaftsgärten im englischen Stil auf deutschem Festland. Der Familienbesitz der von Lindenaus ging 1806 an den Leipziger Kaufmann Gottfried Wilhelm Dietrich Schnetger über. Schnetger gelang es, durch Weitsicht einen weiteren, erfolgreichen Schachzug zu setzen. Denn die erste deutsche Ferneisenbahnstrecke von Leipzig nach Dresden sollte eigentlich durch Brandis geführt werden. Der damalige Besitzer des Brandiser Rittergutes lehnte dies kategorisch ab und so kam es zum Bau der Bahn- strecke in Machern. Durch den direkten Anschluss an die Eisenbahn (1836 bis 1838) gewann Machern zunehmend an Bedeutung als Ausflugziel für die Leipziger. Mit der Werbung „Lustfahrt nach Machern“ füllten sich sogleich auch die Gasthöfe und ein Tanzsalon wurde gebaut. 1945 wurde die Familie Schnetger im Zuge der Bodenreform enteignet und wesentliche Flächen, so auch der Park, gingen in das „Eigentum des Volkes“ über. Auch der bekannte japanische Schriftsteller Mori Ogai (übertrug Goethes „Faust“ ins Japanische) übernachtete 1885 im Macherner Schloss und verarbeitete seine Tagebuchaufzeichnungen später in einer Novelle. Eine Entdeckungstour durch Machern Diesen Ausflug sollten die Besucherinnen und Besucher auf dem Markt beginnen. Gegenüber dem Rathaus befindet sich ein, von der Künstlerin Maria Ondrej gestaltetes, Wasserspiel mit Erinnerungstafeln an verschiedene Höhepunkte in der Geschichte des Ortes. Keine 200 Meter entfernt ragt die Kirche St. Nikolai empor, deren 34 Meter hoher Kirchturm schon von weitem gesehen werden kann. Die Entstehung der Kirche reicht vermutlich bis in die Zeit der Ersterwähnung von Machern um 1121 zurück. Im Baukörper spiegeln sich unterschiedliche Stilepochen wider: Der spätgotische Chorraum mit seinem unregelmäßigen Sterngewölbe stammt aus dem Jahr 1430. Um 1753 wurde der barocke Kirchturm mit zwei Glocken aus dem Jahr 1492 erbaut. Zum Rathaus zurückgekehrt, schaut man nun auf den Schlossvorplatz mit der barocken Freitreppe, die in das Innere des Schlosses führt. Der Eingang in den Landschaftsgarten befindet sich links neben dem Schloss. Hier befindet sich auch eine Informationstafel mit Lageplan des Gartens. Das Schloss Machern beeindruckt durch sein herrschaftliches Erscheinungsbild und ist zu einem bekannten Hochzeitsschloss geworden. Die ältesten Teile des ehemaligen Wasserschlosses stammen aus dem 16. Jahrhundert. Das Schloss erhielt nach dem Dreißigjährigen Krieg seine jetzige Gestalt als dreiflügelige © Gemeinde Machern © Thomas Braun Machern – ein Gemeindeporträt 6

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