Schule - und was dann? Berufswahl 2020/2021 - IHK Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz

8 | Der Weg in den Beruf DUALE AUSBILDUNG – WAS BEDEUTET EIGENTLICH DUAL? Dual bedeutet, dass man in der Zeit der Aus - bildung an zwei Lernorten lernt – und zwar im Ausbildungsbetrieb und in der Berufs - schule. So kannst du die Theorie aus der Schule direkt in der betrieblichen Praxis umsetzen. Dieses Prinzip gilt für nahezu alle Berufe. (Ausnahmen: Abschlüsse Berufsbil - dender Schulen und Ausbildungen in öffent - lich-rechtlichen Dienstverhältnissen.) Wenn du also darüber nachdenkst, eine Berufsausbildung in Industrie, Handel, Dienstleistungen, IT, Medien oder im Hand- werk zu beginnen, wirst du dort eine duale Ausbildung machen. geregelt ist, erfährst du entweder in deinem Ausbildungsbetrieb oder bei deiner IHK. VERGÜTUNG Während einer Ausbildung erhältst du von Anfang an eine Ausbildungsvergütung. Die Höhe hängt von deinem Beruf ab. Meis- tens wird die Ausbildungsvergütung durch Tarifverträge vorgegeben und das Ausbil - dungsunternehmen kann nur wenig davon abweichen. Außerdem steigt die Vergütung jedes Jahr an. Die Ausbildungsvergütung ermöglicht dir, früh auf eigenen Beinen zu stehen und zum großen Teil selbst für dei- nen Lebensunterhalt zu sorgen. DAUER Eine duale Ausbildung dauert – je nach - dem für welchen Beruf du dich entschei- dest – zwischen 2 und 3,5 Jahren. Wenn du Abitur hast oder in der Berufsschule beson - ders gute Noten bekommst, kannst du deine Ausbildung auch verkürzen. Das besprichst du erst mit deinem Ausbildungsbetrieb, der die Verkürzung dann bei der IHK beantragen kann. Wenn es in der Ausbildung gut läuft, kannst du deine Abschlussprüfung auch vorziehen. Auf eine zweijährige Ausbildung (z. B. zum Maschinen- und Anlagenführer, Fachlageristen oder zum Industrieelektri- ker) kannst du noch einen höheren Ausbil - dungsabschluss obendrauf satteln. SCHULABSCHLUSS Jedes Unternehmen legt selbst fest, wel- chen Schulabschluss du mitbringen solltest. Grundsätzlich gilt aber, dass für die duale Ausbildung jeder Schulabschluss willkom - men ist und gebraucht wird. Für die zwei- jährigen Ausbildungsberufe wird häufig die Berufsreife erwartet, für dreijährige die Mittlere Reife oder das (Fach-)Abitur. Wenn du dir unsicher bist, kannst du deine Wunschunternehmen auch direkt darauf ansprechen. DER WEG IN DEN BERUF RAHMENLEHRPLAN UND AUSBILDUNGSORDNUNG – WAS RATEN FREUNDE? Für jeden Ausbildungsberuf gibt es einen Rahmenlehrplan, der die verschiedenen Lernfelder für die Berufsschule vorgibt. Die Berufsschule setzt das dann in dei- nen Stundenplan um. Auch der betriebliche Teil jeder Ausbildung ist geregelt, und zwar durch die Ausbildungsordnung. Sie legt fest, wie deine Ausbildung im Betrieb inhaltlich und zeitlich gegliedert ist. Rahmenlehr- plan und Ausbildungsordnung sind übrigens in der Regel deutschlandweit identisch. In einem Ausbildungsberuf werden dir also die gleichen Fähigkeiten und Fertigkeiten vermittelt, egal, ob du deine Ausbildung in einem Unternehmen in Berlin, Ludwigsha- fen oder direkt vor deiner Haustüre machst. Dazu kommen dann natürlich noch Beson- derheiten in deinem Ausbildungsbetrieb oder in deiner Region. Das bedeutet, dass die Ausbildungsstandards und Prüfungsan - forderungen in ganz Deutschland einheit- lich geregelt sind und umgesetzt werden. Auf www.berufenet.arbeitsagentur.de fin - dest du zu jedem Ausbildungsberuf Rah - menlehrplan und Ausbildungsordnung und kannst dir schon ein ganz gutes Bild über den Inhalt jeder Ausbildung machen. ZWEI LERNORTE Meistens bist du 3 bis 4 Tage pro Woche in deinem Ausbildungsbe - trieb und 1 bis 2 Tage in der Berufs- schule. Welche Berufsschule das genau ist, hängt vom Standort deines Ausbildungsunternehmens ab. Bei Berufen, die nicht so häufig ausgebildet werden, wird der Unter- richt häufig im Block organisiert. Du bist dann also nicht jede Woche in der Schule, sondern direkt ein paar Wochen am Stück, zusammen mit Azu - bis aus anderen Regionen und Bundes- ländern. Wie das bei deinem Wunschberuf © www.photl.com

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