Stadt Mansfeld Informationsbroschüre

Ortsteile der Stadt Mansfeld | 19 Die Steuereinnahmen der Gemeinde stiegen durch die im Ort befindlichen Betriebe beträchtlich an, sodass bereits in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg die Straßen gepflastert werden konnten. Ein komplett neues Wohngebiet in Form einer Siedlung entstand ab 1936. Im Jahre 1939 wurde das Mühlenbad gebaut. In den Sommermonaten wird es von vielen Badegästen besucht. Bis 1990 wurde in den Industriegebieten von Großörner das gesamte Silber aus Mansfelder Kupferschiefer, ca. 11.000 Tonnen, gewonnen. In diesem Industriegebiet bestehen heute noch die KME Mansfeld GmbH sowie mehrere kleinere Betriebe. Große Initiative bewiesen die Bürger von Großörner beim Bau ihrer Turnhalle in den 70er- Jahren. Der Bau wurde in nur zehn Monaten fertiggestellt. Die Halle wurde im Jahre 2004/2005 zu einer Mehrzweckhalle umgebaut. 1991 ließ die Gemeinde im Zentrum des Ortes, unmittelbar an der B 86 gelegen, ein Büro- und Geschäftshaus erbauen. Es beherbergt verschiedene Dienstleistungsunternehmen und Geschäfte. Ortsbürgermeister Bernd Hojenski OT Großörner Am Jungholz 18 06343 Stadt Mansfeld Tel.: 03476 812914 E-Mail: malermeister-hojenski@t-online.de Ortsteil Großörner Einwohner: 1.665 Fläche: 12,76 km 2 Ursprung und Name des Ortes Großörner reichen weit in vorge­ schichtliche Zeit zurück. „Arnare“, der älteste Name, ist altgermani­ scher Herkunft und bedeutet etwa „Das feuchte Dorf“. Angehörige des hermundurischen und später thüringischen Hochadels lebten vom 3. bis zum 6. Jahrhundert hier und fanden am Ortsausgang nach Hettstedt ihre letzte Ruhestätte. Ihre Grabeingaben, goldene Ringe und Armreifen, dazu eine Pferdetrense, mit Goldblech und Silber kunstvoll bearbeitet, haben geradezu internationalen Rang. 973 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung im Zusammenhang mit einem Gebietsaustausch zwischen dem Kloster Fulda und dem Erzbistum Magdeburg. Großörner ist von alters her, wie auch Mansfeld, vom Bergbau geprägt. Durch die Nähe zum Industrie­ gebiet von Hettstedt wurde Großörner in erster Linie ein Wohnort für die im Bergbau und in der Verhüttung tätige Bevölkerung. Am nordwestlichen Ortsrand befand sich etwa ab dem 13. Jahrhundert eine Vielzahl kleiner und kleinster Schächte, die noch heute auf den Ackerflächen deutlich erkennbar sind. Unweit des Ortes, im Gelände der ehemaligen Kupfer-Silber-Hütte, begann 1824 die Ablösung des alten Saigerprozesses zur Entsilberung des alten Kupfers durch die hier befindliche Amalgamation-Silbergewinnung durch Lösung von Silber in Quecksilber. Auch nachfolgende Entsil­ berungsprozesse wurden hier entwickelt. Halde Mühlenbad

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