Bürger-Informationsbroschüre Markt Meitingen

13 Erlingen Bereits der Name Erlingen lässt als typischer „-ingen-Ort“ den Schluss zu, dass die Anfänge dieses Gemeindeteils Meitingens in der alemannischen Landnahme im 5. / 6. Jahrhundert liegen. Deutet man den Namen entsprechend der damaligen Bezeichnungen, so bezieht Erlingen seinen Namen von „zu den Leuten des Erl (edler Mann) oder Arilo“. Dem Mark Erlingen war wohl auch das Gebiet von Herbertshofen, Meitingen, Biberbach, Markt, Eisenbrechtshofen, Achsheim und Langweid zuzurechnen. Als Siedlungskern erfolgten von hier aus die Gründungen von Feigenhofen, Salmannshofen, Affaltern und Aichertshofen. Über diese ausgedehnte Mark findet sich eine erste Urkunde aus der Zeit um 1150. Bereits im gleichen Jahrhundert erfolgte ein schriftlicher Besitzerwechsel eines Gehöftes durch den Bischof Udalskalk (1190 – 1196) an das Domkapitel Augsburg. Vor dem Dreißigjährigen Kriege war das Gehöft Ehkirch als Einschichte der Siedlung Erlingen zum religiösen Mittelpunkt geworden. Die Aufzeichnungen berichten neben der St.-Martin-Kirche (die Taufkirche für Erlingen, Herbertshofen und Meitingen war) von einem Pfarrhof, Mesnerhaus, Maierhof und einer Mühle. Bereits 1618 bestand dort eine Schule, über deren Sanierung 1682 erzählt wird. Der Zahn der Zeit und die Witterung nagten stark an der Ursiedlung und ihren Gebäuden. Als das Augsburger Domkapitel 1752 den Beschluss fasste, eine neue Kirche zu errichten, zögerten die Erlinger mit dem Anbieten eines Grundstückes. Der Bau der St.-Clemens-Kirche von 1754 – 1758 in Herbertshofen war die Folge. Bereits imMittelalter und der beginnenden Neuzeit verlagerte sich das kirchliche und schulische Geschehen sowie der Handel nach Osten zu den Siedlungen Herbertshofen und später Meitingen, die an der alten Handelsstraße lagen und somit, wenn auch zunächst bescheiden, von den Kaufmannszügen profitierten. Erlingen blieb in seinemWesen eine landwirtschaftlich orientierte Gemeinde, deren Bauern oftmals mit den Überschwemmungen durch die Schmutter zu kämpfen hatten. Die Bevölkerungsstruktur veränderte sich, als die Einwohnerzahl des Ortes durch die Aufnahme vieler Heimatvertriebener anwuchs. Damit kamen auf die Gemeinde neue Probleme zu, die es galt, mit Tatkraft und Umsicht zu meistern. 1959 baute man ein eigenes Schulhaus, die zentrale Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung standen an. Dem Zustrom von Neubürgern war Rechnung zu tragen durch das Ausweisen von Baugebieten. Während Erlingen im schulischen Bereich selbstständig wurde, blieb die kirchliche Bindung zur Pfarrei St. Clemens bestehen. Auch der eigene Friedhof, 1966 gebaut, zeugt von regen Bürgersinn. Erlingen konnte sich wohl geordnet und mit geschichtsträchtiger Vergangenheit am 1. Januar 1972 in die größere Einheit Meitingen eingliedern. Anfang der 1990er Jahre wurde in Erlingen viel Wohnraum geschaffen; entsprechend stieg die Einwohnerzahl (1996 bei knapp 1.500 Einwohnern) darunter viele junge Familien. Den erhöhten Kinderzahlen Rechnung tragend, entstand in dieser Zeit ein Anbau für einen Kindergarten am bestehenden Schulhaus. Wenige Jahre später war der Trend allerdings wieder rückläufig, was sich besonders Eigenständig wo möglich – gemeinsam wo nötig: Meitingens Ortsteile  Kapelle Erlingen  Alte Dorfstraße © Markt Meitingen © Markt Meitingen

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