Leben, Wohnen und Arbeiten im Landkreis Miltenberg

leben im Landkreis Miltenberg leben im Landkreis Miltenberg 54 Frisches, klares Wasser Zurzeit werden 13 Verbandsgemeinden mit rund 60.000 Einwoh­ nern sowie Gewerbe und Großbetriebe durch Betriebsführung und Servicedienstleistungen des Zweckverbandes unterstützt. Für die Trinkwassergewinnung im Verbandsgebiet werden die Ressourcen Grundwasser und Quellwasser genutzt. Die Förde- rung des Rohwassers und Aufbereitung zu Trinkwasser erfolgt in insgesamt mehr als 13 Wasserwerken. Das Trinkwasser wird in über 25 Hochbehältern gespeichert. Diese Sonderbauwerke sind im zentralen Prozessleitsystem aufgeschaltet und werden von dort überwacht. Zurzeit werden jährlich rund fünf Millionen Kubikmeter Rohwasser gefördert. Dafür stehen Quellen und Förderbrunnen mit Tiefen bis zu 146 Metern zur Verfügung. Strenge Kontrolle für beste Qualität Trinkwasser ist ein Lebensmittel, welches den außeror- dentlich strengen Qualitätsvorschriften der deutschen Trinkwasserverordnung und weiteren Regelwerken unterliegt. Diese schreiben sowohl die mikrobiologischen als auch die chemischen Untersuchungen sowie die dabei anzuwendenden Verfahren und die Analysehäufigkeit vor. Der Zweckverband analysiert für die Gemeinden im Verbandsgebiet das Wasser umfassend, um die genaue Zusammensetzung des Trinkwassers aufzuschlüsseln. Die Trinkwasserbehälter wirken als Puffer zwischen den gleichmäßig zu betreibenden Förderbrunnen und Aufbereitungsanlagen und der ständig schwankenden Wasserabnahme. Zu Zeiten geringen Bedarfs füllen sich die Trinkwasserbehälter auf, bei hohem Bedarf leeren sie sich. Um das Trinkwasser bakteriologisch einwandfrei zu halten, sind die Behälter so konstruiert, dass das Trinkwasser sie ständig durch- strömt und sich keine Ruhezonen bilden. Aus diesem Grunde ist auch eine langfristige Speicherung nicht gewollt. Zusätzlich dienen die Trinkwasserbehälter als Vorhaltung der Löschwasser- reserve für die örtlichen Feuerwehren. Wartung und Pflege Zur Rohrnetzpflege gehört auch die systematische Lecksuche und Rohrnetzreparatur. Zum einen sollen Wasserverluste möglichst gering gehalten werden, zum anderen lassen sich durch die frühe Lokalisierung kleiner Undichtigkeiten Rohr- brüche mit größeren Schadensfolgen vermeiden. Jährlich sind im Verbandsgebiet rund 100 bis 120 Rohrbrüche zu beheben, welche aus Temperaturschwankungen, einem mangelhaften Rohrnetz und natürlicher Korrosion, aber auch aus den Aus- wirkungen globaler Erdbeben entstehen können. Besonders in älteren Rohrleitungen lagern sich im Laufe der Jahrzehnte im Trinkwasser enthaltene natürliche Mineralien ab. Diese Inkrus- tierungen bestehen vorwiegend aus Eisen, Mangan, Calcium und Magnesium. Sie beeinträchtigen in keiner Weise die Trink- wasserqualität, wirken sich aber direkt auf den Querschnitt, also die Fließgeschwindigkeit und den Druck im Rohrnetz aus. Um Bauarbeiten und Reparaturen im Wasserrohrnetz ausführen zu können, sind in festgelegten Abständen Absperrvorrichtungen, Schieber und Klappen verbaut. Damit kann im Falle eines Rohr- bruchs die Teilstrecke zwischen zwei Absperrvorrichtungen stillgelegt werden, wobei die übrige Versorgung aufrechter- halten wird. Zur Löschwasserentnahme, Leitungsspülungen und Druckprüfungen sind in Abständen von etwa 100 Metern Hydranten in die Rohrleitungen eingebaut. Hydranten sind an ihrer ovalen Form und dem eingegossenen Wort „HYDRANT“ zu erkennen und häufig auf Bürgersteigen und im Straßenbereich anzutreffen. Um die in das Rohrnetz eingebauten Armaturen (Hydranten, Schieber, Hausanschlussventile) auch bei Schnee- fall und Verschmutzungen auffinden zu können, werden Hinweisschilder an Hauswänden, Zäunen oder besonderen Pfählen angebracht. Auf den Ernstfall vorbereitet Zu einem großen Teil wird das häusliche und industrielle Schmutzwasser im Verbandsgebiet zusammen mit dem Regen- wasser von Straßen, versiegelten Flächen und Dachflächen in sogenannten Mischwasserkanälen abgeleitet. Bei Stark- und Gewitterregenereignissen, die vermehrt durch den Klima- wandel auftreten, können kurzzeitig die zu bewältigenden Abwassermengen um bis das 15-Fache gegenüber der Menge bei Trockenwetter zunehmen. Solche Regenereignisse können dazu führen, dass die Aufnahmekapazität des Abwassernet- zes vollkommen ausgeschöpft wird und es durch Überlastung der Kanäle zu Überläufen in die Gewässer kommen kann. Zum Schutz der Gewässer werden von den Mitgliedsgemeinden und dem Zweckverband AMME solche Überlaufereignisse durch die Schaffung von entsprechendem Rückhaltevolumen soweit wie möglich minimiert. Besonders aufnahmefähige Speicherkanäle – etwa Sammler, Stauraumkanäle, unterirdische Rückhal- tebecken –, wurden bereits in der Vergangenheit für diese Regenereignisse errichtet. Service in den eigenen vier Wänden Das Trinkwasser fließt durch die Anschlussleitung über den Hauswasserzähler zu den jeweiligen Verbrauchsstellen. Die verbrauchten Wassermengen werden in Kubikmetern (m 3 ) über Hauswasserzähler gemessen. Um Messfehler zu vermeiden, sind die Wasserzähler durch Prüfzeichen vom deutschen Eich- amt geeicht und verplombt. Wasserzähler werden alle sechs Jahre nach Ablauf der Eichzeit ausgetauscht. Im Verbandsgebiet Elsava © Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg

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