Leben, Wohnen und Arbeiten im Landkreis Miltenberg

leben im Landkreis Miltenberg leben im Landkreis Miltenberg 55 Der Zweckverband Main-Mud Miltenberg Zur gemeinsamen Erfüllung der gemeindlichen Pflichtaufgabe Abwasserreinigung wurde 1965 der Abwasserzweckverband (AZV) Main-Mud unter Vorsitz des damaligen Miltenberger Landrats Dr. Emil Beck gegründet. Als Gründungsmitglieder trugen sich Amorbach, Bürgstadt, Breitendiel, Miltenberg, Schneeberg und Weilbach ein – damals ein Gebiet mit knapp 19.000 Einwohnern. Im Früh- jahr 1970 begannen die Bauarbeiten zur Errichtung einer Kläranlage. Verzögerungen verursachte unter anderem die notwendige Verlegung der Kanaltrasse, die Festlegung auf die genaue Art der Klärschlammbehandlung und die Finanzhilfe seitens des Freistaates Bayern. Schließlich konnte die Anlage 1974 den Betrieb aufnehmen. Statt geplanter acht Millionen Mark musste der Verband 14,5 Millionen Mark ohne Verände- rung des Bauprogramms für den Bau der Kläranlage ausgeben. Die Kläranlage war für rund 100.000 Einwohnergleichwerte ausgelegt und hatte somit genug Kapazität, um das Abwasser weiterer Gemeinden zu klären. So dauerte es nicht lang, bis sich weitere Gemeinden dem AZV anschlossen: Weckbach (1976), die hessische Stadt Michelstadt für den Stadtteil Viel- brunn (1977), Kleinheubach (1979), Großheubach (1980) und Rüdenau (1981). Für den Bau der Abwassersammler Maintal- sammler, Mudtalsammler und Ohrnbachtalsammler mussten 16,2 Millionen Mark investiert werden. Kontinuierlicher Ausbau Seit Inbetriebnahme der Kläranlage hat der Verband einige Millionen Euro in die Verbesserung der Reinigungsleistung in- vestiert. Die Bereiche Belebung und Nachklärung wurden gemäß des Wasserrechtsbescheids und den steigenden Qualitäts­ vorgaben von staatlicher Seite ständig verbessert. Im Jahr 1993 wurde eine erste größere Erweiterung der Anlage unter dem Ver- bandsvorsitzenden Joachim Bieber zum Abschluss gebracht. Die Baukosten lagen bei 16 Millionen Mark – mehr als die ursprüng- lichen Baukosten der gesamten Kläranlage von 1974. Seit dieser Zeit hat der AZV immer wieder Geld für Pflege und Sanierungen investiert. Dazu zählen neben vielen anderen Maßnahmen der Neubau von drei Schlammstapelbehältern, das Nachrüsten einer Klärschlammdesintegration sowie die Inbetriebnahme einer solaren Schlammtrocknungsanlage für zwei Millionen Euro. Hier wird der von den Schlammstapelbehältern kommende Klärschlamm zunächst mit einer Zentrifuge entwässert und mit der Kraft der Sonne getrocknet und anschließend zu 100 Prozent in die Verbrennung gebracht. Investitionen in die Infrastruktur Neben dem Betrieb der Kläranlage zählen auch die Betreuung der verbandseigenen Sammler, Sonderbauwerke und Kleinkläranlagen der Verbandsgemeinden zu den Aufgaben des Verbandes. Für erfor- derliche Kanalsanierungsarbeiten an den Sammlern wurden in den letzten Jahren rund 5 Millionen Euro aufgewendet. Die Wartungs- arbeiten an den Sonderbauwerken und an den Kleinkläranlagen wurden mit Zweckvereinbarungen an den Verband übertragen. Jüngste Investitionen des Verbandes unter dem derzeitigen Ver- bandsvorsitzenden Günther Oettinger waren die Sanierungen der beiden von weitem sichtbaren Faultürme und die Betonsanierung an den Vorklärbecken der Kläranlage. Die Investitionen für die zukünftige Betreuung der rund 33.000 Bürger*innen werden dem Verband auch in den nächsten Jahren nicht ausgehen. werden pro Jahr zwischen 2.000 und 3.000 Zähler der insgesamt 15.000 Hausanschlüsse ausgewechselt. Bei diesen Arbeiten werden zeitgleich eventuelle Mängel in der Hausinstallation – beispielsweise fehlende Rückflussverhinderer, KFR-Ventile oder defekte Filter – festgestellt. Diese Qualitätsprüfung liegt im besonderen Interesse des Zweckverbandes, damit keine schädlichen Auswirkungen wie bakterielle Belastungenin das Trinkwassernetz gelangen. Gleichzeitig kommt diese Kontrolle den Bürgerinnen und Bürgern zugute. Auswirkungen wie Ver­ keimung und Verunreinigungen des Trinkwassers auf die interne Hausinstallation können vermieden werden. In diesem Zusammenhang steht der Zweckverband durch seine Kunden- nähe und im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit den Bürgerinnen und Bürgern beratend zur Seite. Niedernberg – Main © Tourismusverband Spessart-Mainland e. V., Holger Leue

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=