Mühlhausen mit seinen Ortsteilen Bürgerbroschüre

Dorfmitte ein „Herrenhof“. Durch Heirat kam das zum Ritterkanton Odenwald zählende Dorf an das Adelsgeschlecht der Schertel von Burtenbach. Die im 17. Jahrhundert eingewanderten und an der hes­ sischen Bergstraße begüterten Freiherren d’ Outrepont erwarben 1735 unser Dorf und bauten 1736, nachdem sie ihren Namen in Ueberbruck von Rodenstein eingedeutscht hatten, das heute unter Denkmalschutz stehende Barockschloss. Sie erwarben 1740 auch den in der Nähe des Dorfes liegenden Sternweilerhof, der eine eigene Gemarkung besaß. Verschiedene Brunnen und Straßennamen erinnern heute an die Adels­ geschlechter früherer Jahrhunderte. 1805 kam Tairnbach unter badische Landeshoheit, gehörte aber weiter­ hin zum Odenwälder Kreis, ab 1810 zum Amt Eichtersheim. Nach der Ablösung der grundherrlichen Privilegien kam Tairnbach 1813 zum Amt Wiesloch und zusammen mit diesem im Jahre 1938 zum Landkreis Hei­ delberg. 1975 wurde das Dorf nachMühlhausen eingemeindet. Mit dem Verkauf des Schlosses an die Gemeinde im Jahre 1905 ging auch die Sternweiler Gemarkung an Tairnbach über. Bis 1975 diente das Schloss­ gebäude als Rathaus, dann als Gemeindehaus für Verwaltung, Kirche und Vereine. 2011 wurde das Schlossgebäude gründlich renoviert, saniert und zu einemmodernen Bürgerhaus umgestaltet. Es dient der politischen Gemeinde, der evangelischen Kirchengemeinde und den Vereinen als Domizil. Darüber hinaus verfügt das Gebäude jetzt über einen repräsen­ tativen, geräumigen Bürgersaal und ein kleines Heimatmuseum. Ortsdurchfahrt Tairnbach Hirschhornbrunnen In Tairnbach stand bereits imMittelalter eine Kapelle, die erstmals 1496 erwähnt wird. Im 16. Jahrhundert wurde das Dorf reformiert, erhielt aber später mit dem Adelsgeschlecht der Ueberbruck von Rodenstein im Jahre 1735 katholische Grundherren, die 1737 eine Schlosskapelle errichteten. Auf einem Hügel über dem Dorf steht die evangelische Kirche von 1821. Beträchtliche Teile ihrer Bausubstanz stammen von der lutherischen Kirche in Wiesloch, die nach der Vereinigung der reformierten und der lutherischen Kirche überflüssig geworden war. Eine katholische Kapelle gibt es erst seit 1956, als die Zahl der Katho­ liken durch die Heimatvertriebenen und Flüchtlinge angewachsen war. Wie Mühlhausen und Rettigheim war Tairnbach schon immer land­ wirtschaftlich geprägt. Vor allem Getreide und Tabak wurden ange­ baut. Deshalb fanden auch viele Bewohner eine Beschäftigung in den heimischen Tabakfabriken und seit 1946 in der dortigen Majolikafabrik sowie in der Gärtnerei Bender. Ansonsten leben in Tairnbach über­ wiegend Pendler. Das Dorf hat aber als ländliche Oase am Rande des Ballungsraums Rhein-Neckar viel Natur und wegen seiner ruhigen Lage einen hohen Wohnwert zu bieten. Seit 2013 wird die Nahversor­ gung über einen genossenschaftlich geführten Dorfladen organisiert. Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete sind besondere Anziehungs­ punkte für Wanderer und Naturfreunde, vor allem der Hohlwegpfad und der Aussichtspavillon auf dem Galgenberg mit einemwunderschö­ nen Rundblick auf den Kraichgau, die Rheinebene und die Pfälzer Berge. 10 Mühlhausen ... bei uns im Kraichgau

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