Ein Leben lang zu Hause Wohnen im Burgenlandkreis

Interview mit der Behindertenbeauftragten Interview mit Frau Ines Prassler, Behindertenbeauftragte im Burgenlandkreis Was sind die Aufgaben und Tätigkeitsbereiche der Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung des Landkreises? Seit 2007 gibt es im Burgenlandkreis den Bereich Behindertenbeauftragte. Die Umsetzung der UN-Be­ hindertenrechtskonvention und des Behindertengleich­ stellungsgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt sind meine Hauptaufgaben. Als Behindertenbeauftragte ist man fast ausschließlich mit der Thematik Barrierefreies Bauen beschäftigt. Wenn beispielsweise unsere Städte und Gemeinden Fördermittel beantragen, ist es fast immer zwingende Voraussetzung, dass ich die Baumaßnahmen prüfen und als Träger öffentlicher Belange Stellungnahmen dazu abgeben muss. Im Dezember 2018 haben wir unsere Kompetenzen an zentraler Stelle gebündelt: Aus dem Bereich Behindertenbeauftragte wurde das Inklusions­ büro. Hier arbeiten die Geschäftsstelle des Behinderten- und Inklusionsbeirates Burgenlandkreis, die Geschäfts­ stelle der Regionalen Allianz für Demenz, die Geschäftsstelle des Seniorenbeirates Burgenlandkreis, unsere örtlichen Teilhabemanager und eine Kollegin des Bundesfreiwilligendienstes Hand in Hand an allen Fragen der Inklusion. Viele Menschen wollen solange wie möglich in der eigenen Wohnung leben. Ohne eine barrierefreie Wohnraumgestaltung ist das oft nicht möglich. Was sind die häufigsten Problemfelder? Wir möchten mit unserer Broschüre den Blick dafür schärfen, dass man sich schon in jungen Jahren mit Fragen des barrierefreien Wohnens beschäftigen sollte. Denn es geht eben nicht nur um Senioren und Menschen mit Behinderung. Nicht wenige werden irgendwann böse überrascht: Wenn der Ehepartner einen Schlaganfall erlitten hat oder man selbst einen Unfall hatte und plötzlich auf den Rollstuhl angewiesen ist, beispielsweise. Dann ist die Not groß, denn wer möchte schon sein geliebtes und ver­ trautes Heim verlassen müssen? Viele glauben auch, dass man erst im Alter an Barrierefreiheit denken sollte. Doch das ist ein Irrtum. Sehr oft suchen auch junge Menschen mit Beeinträchtigung oder Familien mit einem erkrankten Angehörigen barrierefreie Wohnungen. Besonders im Burgenlandkreis ist es nicht einfach, eine barrierefreie Wohnung ohne Schwellen, ohne Treppen­ stufen, mit breiteren Türrahmen oder ebenerdiger Badgestaltung zu finden. Deshalb möchten wir in der Broschüre Lösungen auf­ zeigen, wie Barrieren schon mit einfachen Mitteln abgebaut werden können. 4 Interview mit der Behindertenbeauftragten

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