Leben, Wohnen und Arbeiten in Neckarsteinach

Neckarsteinach stellt sich vor Aus der Geschichte Das Wappen der Stadt Neckarsteinach ist sogleich das Wahrzeichen seines berühmtesten Sohns: Minnesänger Bligger von Steinach oder Bligger II. Er lebte zwischen 1152 und 1210. Urkundlich belegt ist seine Nähe zu den drei Kaisern Friedrich I. Barbarossa, Heinrich VI. und Otto IV. Diese Tatsache allein hätte seinen Namen aber vermutlich nicht so leben- dig erhalten. Vielmehr besaß Bligger II. eine besondere Begabung, die ihn unsterblich machte: Er war Minnesänger und hat es zu einem Blatt mit drei Gedichten inklusive einer bildlichen Darstellung, einer Miniatur, in der weltberühmten Heidelberger Liederhandschrift (Codex Manesse) gebracht. Außerdem sind zwei seiner Minnelieder in der Weingartner Liederhand- schrift erhalten. Er, seine Familie und seine direkten Nachkommen gaben der Gemeinde Neckarsteinach ihre unverwechselbare Gestalt: Bligger selbst baute den Stammsitz,die Hinterburg,aus.Von ihr aus kannman sowohl das Steinachtal als auch das Neckartal überblicken. Sein Bruder Conrad I. von Steinach errichtete 1165 die Mittelburg. Die Mittelburg ist das imposanteste Bauwerk. Sie wird bis heute von der Familie von Warsberg bewohnt. Die Burg wurde 1550 in ein Renaissance- schloss umgebaut. Das 19. Jahrhundert, in dem überall in Deutschland eine romantische Begeisterung für Ritter und Burgen entstand, wirkte sich auch auf die Mittelburg aus. Sie wurde mit Elementen aus der Gotik ver- sehen und erhielt so ihr jetziges Aussehen. Heute gilt es als Geheimtipp, dass der Burghof mit seinem mittelalterlichen Ambiente für besondere Events und Festlichkeiten gemietet werden kann. Der jüngste Sohn von Bligger II., Ulrich erbaute schließlich die Vorderburg. Der jüngste seiner drei Söhne Ullrich II. wiederum ließ die vierte und kleinste Burg bei Steinach erbauen: die Burg Schadeck. Auf ihre vier Burgen sind die Steinacher zu Recht stolz. Das zeigt sich nicht zuletzt beim jährlichen „Tag des Gastes“. Highlight dieses Touristenmag- neten ist das feierliche Feuerwerk, mit teilweiser Beleuchtung der Burgen. Es ist das Hoch- und Spätmittelalter, das sich immer wieder ins Bewusstsein der Geschichtsinteressierten drängt. Die Anfänge der Besiedelung reichen aber viel weiter zurück. Wahrscheinlich entstand sie aus einer Ansiedlung von Fischern und Jägern. Eine romanische Kirche war bereits im 9. Jahr- 6 Hinterburg Schwalbennest

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