Leben, Wohnen und Arbeiten in Neckarsteinach

hundert erbaut worden. Zum ersten Mal erwähnt wurde der Ort Steinach 1142 im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Schönau. Nachdem das Geschlecht der Steinacher ausstarb, wurden von 1320 bis 1653 die Landschaden die Herren der Burgen und von Neckarsteinach. Sie waren Wormser Lehensträger. Sie befestigten im 14. Jahrhundert den Ort. Unter ihrem Einfluss erhielt Neckarsteinach schon ab 1377 das Stadtrecht. Auch dieses Geschlecht hatte turbulente Zeiten zu überstehen. In ihre Herrschaft fällt die Erbauung der spätgotischen Kirche um 1483.Aber auch die Reformation von 1527, Verlust und Rückgewinnung der Burgen aus geistlichem Besitz, erinnern an das Geschlecht der Landschaden. Die Freiherren vonMetternich (1657-1754) und danach die Bistümer Speyer, Worms und Mainz übten die Herrschaft bis 1803 aus, dann fiel das Amt Neckarsteinach mit Darsberg, Grein, Langenthal und Brombach (im 13. und 14. Jahrhundert entstanden) an das Großherzogtum Hessen. Der Neckar und der Wald prägen seit Jahrhunderten das Ortsbild und – früher stärker als heute – auch die wirtschaftlichen Tätigkeiten der Menschen. Das traditionsreichste und wichtigste Gewerbe war und ist vom 12. Jahrhundert bis heute die Schifffahrt. Daneben lebte die Bevölkerung von der Flößerei, Fischerei, Waldwirtschaft und dem Sandsteingeschäft, seit dem 17. Jahrhundert von der Gerberei. Die Stadtteile Darsberg, Grein und Neckarhausen gehören seit 1971 zur Vierburgenstadt. Seit 1967 besteht eine Städtepartnerschaft zu der fran- zösischen Gemeinde Pargny-sur-Saulx, seit 1991 zu der österreichischen Donaustadt Grein. Darsberg und seine Kapelle Darsberg wurde erstmals 1329 erwähnt. Der Ort ist eine Gründung der Neckarsteinacher Ritter. Allerdings fanden Archäologen 1956 ein Gefäß, das darauf schließen lässt, dass die Gegend bereits in der Urnenfelderzeit (1250 bis 850 v. Chr.) besiedelt war. 7 Mittelburg Die Kriegszeiten im 17. und 18. Jahrhundert brachten dem Dorf viel Unheil und Leid. Das befestigte Neckarsteinach war oft letzte Zuflucht und Rettung. Wie Neckarsteinach gehört Darsberg seit 1803 zu Hessen. Kulturhistorisch bedeutend ist die „Darsberger Kapelle“ aus dem 15. Jahrhundert. Bis zur Einführung der Reformation 1527 war sie dem Heiligen Fabian und Sebastian geweiht. Der bedeutendste Teil ist der farbenprächtige Flügel- altar mit der Muttergottes aus 1460 (Marienschrein).

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