38 I Wegweiser für Senioren Wohnen im Alter • L assen Sie nur Handwerker in Ihr Haus / Ihre Wohnung, die Sie selbst bestellt haben. Ansonsten vergewissern Sie sich beim angeblichen Betrieb oder Ihrer Hausverwaltung über den Handwerksbesuch. • L assen Sie sich von Amtspersonen stets den Dienstausweis zeigen. Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, nachdem Sie selbst den Kontakt recherchiert haben. • Lassen Sie Handwerker / Amtspersonen vor der geschlossenen Tür warten, bis die Richtigkeit ihres Besuchs bestätigt wurde. Sie werden dafür Verständnis haben. • Geben Sie fremden Personen niemals Geld oder Wertgegenstände mit oder lassen sich auf eine Übergabe an einem anderen Ort ein. Behörden arbeiten nicht mit solchen Methoden. Gegen ungebetene Gäste können Sie sich außerdem mit diesen Vorkehrungen schützen: • Mit einem Türsprechsystem können Sie zuerst mit dem Besucher sprechen, bevor Sie Ihm per Knopfdruck die Türe öffnen. Viele Modelle bieten auch eine Videobildfunktion an, welche dank Infrarot sogar bei Dunkelheit ein klares Bild liefern. • Ein Türspion bietet Ihnen die Möglichkeit zu sehen, wer vor der Tür steht, ohne die Tür öffnen zu müssen. Bewährt haben sich auch digitale Türspione, die anhand der größeren Bildfläche ein deutliches Bild vom Geschehen vor der Tür liefern. • Ein Bewegungsmelder vor der Haustür bringt nicht nur mehr Licht ins Dunkel, er schüchtert auch den ungebetenen Gast ein, weil er somit leichter identifizierbar ist. • Hilfreich ist auch eine Schutztür aus Stahl, die eine abschreckende Wirkung haben kann. • Zudem kann die Haustür mit einer zusätzlichen Türsicherung wie einem Türschloss oder einem Sicherheitsschließblech aufgerüstet werden. • Hinterlassen Sie keine Hinweise auf Abwesenheit z. B. in sozialen Netzwerken oder auf Ihrem Anrufbeantworter. • Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals draußen. Einbrecher finden jedes Versteck. Überlassen Sie einen Zweitschlüssel immer nur einer Person Ihres Vertrauens. • Informieren Sie bei verdächtigen Beobachtungen sofort die Polizei unter 110. Mit diesen Aussagen könnten Trickbetrüger Sie am Telefon, per Post oder E-Mail um Ihr Erspartes und Ihre Wertgegenstände bringen: • Rate, wer am Telefon ist? Hier ist Herr / Frau XYZ, kennst Du mich nicht mehr? Ich habe finanzielle Probleme und brauche dringend Geld für eine Autoreparatur / Mietkaution / mein Unternehmen. • Hier ist Herr / Frau XYZ von der Bank. Wir müssten Ihre Kontodaten überprüfen, weil der Verdacht eines Missbrauchs besteht. • Sie haben beim Gewinnspiel gewonnen. Um die Gewinnsumme auszahlen zu können, müssten Sie eine Gebühr entrichten. Bitte überweisen Sie diese auf folgendes Konto (gerne verwendet ein Konto der Western Union Bank). • In unserer Bank sind Korruptionsfälle aufgetreten / Es besteht der Verdacht, dass Bankangestellte unserer Bank mit einer Einbrecherbande in Kontakt stehen. Ihr Geld ist bei uns nicht mehr sicher. Heben Sie Ihr gesamtes Vermögen ab und übergeben Sie es an einen Polizisten, der es in Sicherheit bringen wird. Wir melden uns wegen der Übergabe wieder bei Ihnen. • Hier ist die Polizei. Wir haben eine Verbrecherbande überführt. Wir benötigen Ihr Geld / Ihre Wertsachen, um zu überprüfen, ob diese aus dem Diebesgut sind. Dazu müssten Sie uns diese Dinge mitgeben. • Hier ist die Polizei. Wir haben Hinweise auf einen Einbruch in Ihr Haus / Ihre Wohnung in den nächsten Tagen. Bitte übergeben Sie uns Ihr Geld / Ihre Wertgegenstände, die Sie im Haus haben, damit wir sie in Sicherheit bringen können. Tipps Ihrer Polizei: • Raten Sie bei unbekannten Anrufern nicht, wer anruft. Fordern Sie Anrufer grundsätzlich auf, ihren Namen zu nennen. Legen Sie zur Not auf, wenn Sie nicht wissen, wer am Telefon ist oder Anrufer ihre Namen nicht nennen. Das ist keinesfalls unhöflich! • Überweisen Sie niemals Geld an unbekannte Personen / Agenturen auf Ihnen nicht bekannte Konten. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Überlegen Sie: Lässt sich der finanzielle Engpass nicht anders lösen? Warum wird sich ausgerechnet an mich gewandt?
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