Älter werden und akitv bleiben im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

4. Wohnen im Alter Die meisten Menschen möchten so lange und so unabhängig wie möglich in den eigenen vier Wänden leben. Drei Faktoren können dies jedoch erschweren, unmöglich machen oder unattraktiv erscheinen lassen: • Abnehmende Mobilität mit den Abstufungen Gehwagen, Rollstuhl, Bettlägerigkeit • Hilfebedarf, oft beginnend im Haushalt, bis hin zur Pflegebedürftigkeit • Einsamkeit infolge von Krankheit, finanziellen Problemen oder Tod von Freunden und Verwandten Um diesen Problemen vorzubeugen oder sie zu entschärfen, sollte der Wohnraum im Alter seniorengerecht und barrierefrei sein. Zudem entwickeln sich immer mehr Angebote für das Wohnen im Alter: vom betreuten Wohnen über die Senioren-WG bis hin zum Pflegeheim – alle jeweils in Kombination mit den verschiedensten Betreuungs- und Serviceangeboten. 4.1 Barrierefreies Wohnen Barrierefreies Wohnen bedeutet, dass ein Wohnraum auf die Bedürfnisse von körperlich eingeschränkten Personen angepasst ist und ihnen ein weitgehend selbstständiges Leben ermöglicht. In einer barrierefreien Wohnung sind beispielsweise Küche, Bad und Wohnräume ohne Schwellen begehbar. Sie bieten genug Raum, um sich auch in einem Rollstuhl gut bewegen zu können. Auch Lichtschalter, Türgriffe und Armaturen sollten für Rollstuhlfahrer*innen gut erreichbar sein. Laut Statistischem Bundesamt ist heute jede/r vierte Bundesbürger*in 60 Jahre alt oder älter. In den nächsten Jahrzehnten wird der demografische Wandel sogar noch zunehmen. Das heißt: Es wird vergleichsweise noch mehr ältere Menschen geben. 4. WOHNEN IM ALTER Entsprechend wichtig ist es, dass Wohnungen und Häuser altersgerecht gestaltet werden. Barrierefreie Wohnungen sorgen dafür, dass Menschen auch im Alter problemlos und selbstbestimmt ihrem Alltag nachgehen können, ohne ihr gewohntes Umfeld verlassen zu müssen. Und auch für jüngere Menschen bietet ein barrierefrei gestaltetes Wohnumfeld Vorteile. Denn schwellenfreie Zugänge und großzügige Raumplanung erleichtern beispielsweise auch den Alltag mit Kinderwagen und Familie. Eine barrierefreie Wohnung ist nicht nur familienfreundlich. Sie sorgt dafür, dass Sie auch bei schwindender Kraft und abnehmender Beweglichkeit lange selbstbestimmt, sicher und komfortabel in Ihren eigenen vier Wänden wohnen bleiben können. Zudem kommt eine barrierefreie Wohnung dem Sozialleben entgegen. Denn auch ältere Personen aus dem Freundeskreis und der Familie können hürdenlos zu Besuch kommen. Das altersgerechte, also vor allem barrierefreie Umbauen sorgt dafür, dass Menschen auch im Alter in ihrem gewohnten Umfeld wohnen können. Wichtig ist vor allem, den Umbau und die Finanzierung frühzeitig zu planen. Hierbei helfen verschiedene renommierte Institutionen mit Beratungsangeboten, die entweder in Wohnberatungsstellen vor Ort oder im Internet zu finden sind. Um Mieter*innen und Eigentümer*innen beim Umbau ihrer eigenen vier Wände zu unterstützen, gibt es daher eine Vielzahl an Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten – sowohl für den barrieresenkenden Umbau einer Immobilie als auch für den Neubau eines barrierefreien Hauses. Die bundeseigene KfW-Bank fördert über ihre Programme zum Thema „Altersgerecht Umbauen“ barrierefreies Wohnen durch zinsgünstige Kredite und Investitionszuschüsse. Beantragen können diese Fördergelder nicht nur Menschen mit akutem Bedarf an einem barrierefreien Wohnumfeld. Auch Personen jeden Alters, die ihr Zuhause so gestalten 20

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