Leben, arbeiten, erholen in der Gemeinde Neuburg am Inn

4 erbaute der Landkreis Passau in der Vor- burg den „Landkreissaal“. Anschließend begann der Verein „Begegnungszentrum der Wissenschaft auf Schloss Neuburg a. Inn“ mit dem Ausbau des Mälzereigebäu- des für Unterkunftszwecke. Der Architekt Tilmann Ott übernahm im Jahre 1996 auf Erbpacht die Hoftaverne, renovierte sie denkmalgerecht und eröff- nete ein erstklassiges Restaurant. Zusätz- lich baute er in die Vorburg ein 4-Sterne- Hotel ein. Seit 1998 ist der Landkreis Passau Besitzer der Burg und führt weitere Renovierungs- arbeiten in der Schlosskapelle und der Hauptburg durch. Die Burg mit Hoftaver- ne dient heute als internationales Begeg- nungszentrum für die Universität Passau, als Tagungsstätte für den Kreistag von Passau, als Galerie für den Landkreis und für kulturelle, wissenschaftliche, bildende, gesellschaftliche und private Anlässe. Der Ort Neukirchen a. Inn, der in mittel- alterlichen Urkunden „Neukirchen in fo- resto“, also Neukirchen amWald genannt Streifzug durch die Geschichte der Gemeinde sowie beider Pfarreien Die Geschichte von Neuburg a. Inn beginnt mit dem Bau der Burg durch die Grafen von Vornbach im Jahre 1050. Mit dem Aussterben dieser Familie kam die Burg im Jahre 1158mit der Grafschaft Neuburg an die Grafen von Andechs. Nach dem Erlöschen des Grafengeschlechts der An- dechser fiel die Grafschaft im Jahre 1248 an Bayern. Im Spannungsfeld zwischen Bayern, Österreich und dem Hochstift Passau gelegen wechselte die Neuburg in der Folge oft die Besitzer. Im Jahre 1310 wurde die Burg im bayerisch-österreichi- schen Konflikt zerstört. Der heutige Bau- bestand stammt zum großen Teil vom anschließenden Wiederaufbau der sieg- reichen Habsburger. Österreich übte in der Grafschaft Neuburg die Landeshoheit aus. Durch ständige Verpfändungen wechselte Neuburg immer wieder den Besitzer, bis das Hochstift Passau in den Jahren 1730 bis 1739 die Grafschaft durch Kauf erwarb. Damit gehörte die Neuburg bis zur Säku- larisation zum Fürstbistum Passau. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam der Ort schließlich zu Bayern. Das Schloss wurde im Jahre 1806 anmeh- rere Privatpersonen verkauft und vier Jahre später durch einen Brand schwer beschädigt. Im Zuge der Verwaltungsre- formen in Bayern entstanden mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinden Neuburg a. Inn und Neukirchen a. Inn. So kommt es, dass die Geschichte von Neu- burg a. Inn erst fast 800 Jahre nach der Gründung der Burg beginnt. Im Jahre 1908 verkaufte der Brauer Jo- hann Roas das Schloss an den Bayerischen Verein für Volkskunst und Volkskunde, der die Burg instand setzte und das Schloss nach Abschluss der Renovierung im Jahre 1922 dem Künstlerunterstützungsverein München als Schenkung überließ. Seit 1982 stand die Neuburg leer und drohte zu verfallen. Ab 1983 führte der Bezirk Niederbayern Erhaltungsmaßnah- men an der Burg durch, um den Verfall aufzuhalten. In den Jahren 1986 bis 1988

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