Gemeinsam bewegt aufwachsen und leben in Nideggen

Die Stadt Nideggen stellt sich vor – Stadt Nideggen – 5 Acht, dem höchsten Berg der Eifel (747 Meter hoch) und nach Westen sieht man die ersten Venndörfer. Nach Norden und Nord- osten schaut man über Düren, das Jülicher Land und die Zülpicher Börde, ja bei sehr klarer Sicht ist sogar der Kölner Dom zu sehen. Berg-Thuir ist über 2.000 Jahre alt. Die Kelten und Römer betrieben im nahen Badewald Erzbau. Anschließend siedelten die Franken in Berg. Cäsar errichtete auf dem nahen Berg Hürth ein Kastell, um gegen die immer wieder über den Rhein einfallenden Germanen gewappnet zu sein. Interessant ist, dass an der gleichen Stelle die Amerikaner in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine Feuerleitstelle zum Abschuss von Raketen bauten. Heute ist Berg-Thuir ein ruhiger und beschaulicher Ort, welcher sich besonders durch das aktive Vereinsleben auszeichnet. In der Bier- brauerkunst ist Berg, bedingt durch das günstige Klima und den Kalk- steinboden, für seinen ausgezeichneten Braugerstenanbau bekannt. Brück Zur Bedeutung der Ortsnamen lässt sich dies sagen: Am schon früh bedeutenden Übergang über die Rur unterhalb der Nideggener Burg waren ursprünglich sicher nur Leute ansässig, die irgendwie mit der Brücke zu tun hatten. Ein alter Wohnplatz war Brück wohl nicht. Siedlungsnamen dieser Art sind bereits im 7. Jahrhundert belegt. Brück gehörte zur Herrschaft Hetzingen, einem Kleinstterritorium. Allerdings beanspruchte Nideggen die Siedlung Brück stets als seinen Besitz, da hier reiche Einnahmen aus den Brückengeldern flossen. Am 30. März 1936 wurde durch Erlass des Oberpräsidenten der Rheinprovinz die Gemeinde Brück-Hetzingen in die Stadt Nideggen eingegliedert. In den Jahren 1937 bis 1939 wurde der Westwall, jener Befesti- gungsgürtel an der deutschen Westgrenze, ausgebaut. In Nideggen war hierdurch ein „Pi-Stab“ (Pionierstab) stationiert; das Mate- rial wurde in der Brücker Reißwollfabrik gelagert. Hier wurde im Frühjahr 1945 das amtseigene Wiederaufbauwerk eingerichtet. Brück und Nideggen wurden im Zweiten Weltkrieg durch über 200 alliierte Bomben zu etwa 90 Prozent zerstört. Embken Embken (damals: Embeke) wird 1208 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt. Ausgangs des Mittelalters war Embken mit seinen 25 Lehnshöfen der reichste Ort im gesamten damaligen Amt Nideggen. Embken und Wollersheim waren merowingische Königsgüter, kamen später an das Stift Maria im Kapitol zu Köln und gehörten beide zur Vogtei Hengebach (Heimbach) der Herr- schaft Jülich. Zahlreiche schriftliche Zeugnisse des uralten Wein- baus in und um Embken weisen auf dessen große Bedeutung hin. Der Weinbau, den unsere Vorfahren im Mittelalter betrieben, ist heute ganz verschwunden. Er nahm aber eine beachtliche Stellung ein und war mitbestimmend für die Entwicklung der Wirtschaft und des Volkstums. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde Embken wegen seines hohen Anteils jüdischer Bevölkerung im heimischen Dialekt als „Jüddedörp“ (Judendorf) bezeichnet. Seit dem 8. Mai 1985 erinnert auf dem Dorfplatz ein Mahnmal an die deportierten und umgebrachten Mitglieder der Embkener Synagogengemeinde. Es ist ein Geschenk der Dorfgemeinschaft. Muldenau Muldenau hieß bis zum Jahre 1919 „Pissenheim“ und wurde erst aufgrund eines Ministerialerlasses in den heutigen Namen umbe- nannt. Aus dem Ersten Weltkrieg heimkehrende Soldaten hatten sich darum bemüht. Sie – wie viele andere vor ihnen – hatten sich stets geschämt, wenn sie den Namen ihres Heimatortes nennen mussten. Der neue Name war nun unverfänglich. Der Ort kann auf eine lange Besiedlung zurückblicken, was aus römischer Zeit stammende umfangreiche Baureste, römische Ziegel und vieles mehr zeigen. Die St. Barbara-Kirche mit ihrem Turm aus dem 15. / 16. Jahrhundert wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt: sie wurde bei den feindlichen Angriffen zweimal am Turm getroffen. Dabei gingen sämtliche Fenster zu Bruch. Die Gläu- bigen ersetzen sie zunächst durch klares Glas, aber bereits 1950 erhielt das Gotteshaus neue bunte Fenster, deren Anschaffung mit Naturalien und Spenden bezahlt wurde. Muldenau Dorfansicht, Foto: Bert van Londen

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