Informationsbroschüre des Marktes Oberkotzau

verliehene – Marktrecht. Nach dem Aussterben der Uradelsfamilie v. Kotzau und dem Heimfall des Lehens an die Landesherrschaft erneuerte Markgraf Christian Ernst von Brandenburg-Kulmbach- Bayreuth mit Urkunde vom 30. Juni 1665 dem Markt Oberkotzau diese Rechte und verlieh ihm ein Wappen, das, bis heute unverän- dert, die Farben der Hohenzollern (= Burggrafen von Nürnberg, Markgrafen von Bayreuth) schwarz-weiß (silber) im Geviert und den halben Brandenburger Roten Adler zeigt. Oberkotzau hat seinen Viehhändlern mit einem Brunnen auf dem Marktplatz ein Denkmal gesetzt. Ein Vetter des regierenden Markgrafen, der Markgraf Georg-­ Albrecht der Jüngere von Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth, heiratete 1699 die Oberkotzauerin Regina-Magdalena Lutz, Tochter des markgräflichen Verwaltungsamtmanns Johann- Peter Lutz. Ihr und ihren beiden Söhnen wurde der Name v. Kotzau neu verliehen. Kaiser Karl VI. erhob die Familie 1738 in den Freiherrenstand und besserte ihr Wappen fünfteilig mit dem kotzauischen weißen Widder im roten Herzschild auf. Die Familie saß bis 1962 auf Schloss Oberkotzau und starb 1976 im Mannesstamm aus. Die geschichtliche Entwicklung von Oberkotzau war aber auch von schweren Einschnitten geprägt. Besonders angesprochen werden sollten, die Hussitenkriege von 1420 bis 1430, das Kriegs- und Pestjahr 1632 und der große Brand von 1852, der das gesamte Ortsbild veränderte. Die ursprünglich ländliche Gemeinde erfuhr mit dem Bau der Eisenbahn von München über Hof-Leipzig nach Berlin 1848 einen enormen Aufschwung. Viele Eisenbahnarbeiter ließen sich mit ihren Familien hier nieder. Die meisten stammten aus der Oberpfalz und blieben bei ihrer katholischen Konfession, so dass in der seit 1537 rein evangelischen Ortschaft eine kopfzahlreiche katholische Gemeinde entstand. Zum andern setzte eine starke Industria­ lisierung ein, v. a. Textil- und Porzellanindustrie, Hefefabrik u. s. w. Einen weiteren kräftigen Entwicklungsschub brachte nach dem Zweiten Weltkrieg der Zuzug vieler Vertriebener aus Schlesien und dem Sudetenland. In den letzten Jahrzehnten wurde Oberkotzau, begünstigt durch gute Verkehrsanbindungen (nahe gelegener Flug- platz, kurze Anfahrtswege zu verschiedenen Autobahnen, Nähe zur Stadt Hof) und nicht zuletzt infolge der Erschließung neuer Baugebiete, zunehmend zur bevorzugten Wohngemeinde.  Jakobuskirche Innenansicht © Ulrich Schmidt  Denkmal Ritterrain © Markt Oberkotzau | Bahnhof historisch © Markt Oberkotzau 11

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