Willkommen in Oestrich-Winkel Bürgerinformationsbroschüre

5 Oestrich-Winkel, Rheinfähre nach Ingelheim Kulturell haben Oestrich-Winkel und der Rheingau viel zu bieten. Weit über die Stadt hinaus bekannt ist das Rheingau Musik Festival mit Sitz in Oestrich-Winkel. Zahlreiche Besucher der Konzerte sind zu Freunden unserer Stadt geworden und wissen ihr Flair zu schätzen. Gastfreund- schaft wird großgeschrieben bei einem guten Wein in einem der zahlreichen Gutsausschänke oder Straußwirtschaften oder aber bei einem Essen in einem der gepflegten Restaurants. Vorstellung der Stadtteile Hallgarten Der Ort entstand wahrscheinlich aus einem Landgut des Klosters Eberbach und trug den Namen Hargarten, Hargadun (Hara = Höhe) sowie Hainboingartdun. Wer den Namen Hallgarten hört, denkt zum einen an den Wein und die herrliche Aussicht auf den Rhein. Der Kunstkenner verbindet mit der Ort- schaft die Madonna mit der Scherbe auch „Schröter-Madonna“ genannt. Diese Madonnenfigur, die um 1417 entstand, gilt in Fachkreisen als eine der schönsten Schöpfungen von Tonplastiken des Mittelalters. Anmutig von Gestalt, das Jesuskind auf dem linken Arm und in der rechten Hand einen Weinkrug tragend, steht die Madonna in der Hallgartener Kirche. Eine Nachbildung aus der Entstehungszeit befand sich bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts im Kloster Eberbach und gelangte von dort über den Kunsthandel in den Louvre nach Paris. Beide Madonnen stammen, so die Kunstexperten, aus der gleichen Werkstatt. Nicht nur die Kunst, auch die Politik fand in Hallgarten eine Heimat. In den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts versammelte Adam von Itzstein, Jurist und Kämpfer für die Deutsche Einheit, hier in seinem Weingut zahl- reiche Gleichgesinnte zum Meinungsaustausch. Viele seiner Mitstreiter wie Hoffmann von Fallersleben, Friedrich Hecker, Ferdinand Freiligrath und Heinrich von Gagern gehörten zu den Mitgliedern des Hallgartener Kreises. Heinrich von Gagern war Präsident der Frankfurter Nationalver- sammlung in der Paulskirche. Die Dichterin Ricarda Huch bezeichnete einst die Versammlungen in Hallgarten als „die Keimzelle der Frankfurter Nationalversammlung des ersten deutschen Parlamentes“.

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