Ratgeber für Bau und Sanierung im Ortenaukreis

20 Wärmedämmung: mehr Wohnkomfort und weniger Energieverbrauch Eine Wärmedämmung der Gebäudehülle sorgt für mehr Wohn- komfort, beugt gesundheitsschädlicher Schimmelbildung vor, schont Ihren Geldbeutel und ist gut fürs Klima. Ein Energie­ berater oder Fachunternehmer hilft Ihnen bei der Auswahl des passenden Dämmmaterials und der richtigen Dämmstoff­ stärke. Während früher häufig nur die gute Stube geheizt wurde, wird heute meist die gesamte Wohnung beheizt. Gleichzeitig hat sich die Wohnfläche pro Person seit 1950 im Durchschnitt auf über 45 Quadratmeter verfünffacht. Auch deshalb sind Gebäude heute für rund 40 Prozent des Energie­ verbrauchs in Deutschland verantwortlich. Das muss nicht so sein. Denn: Mit einer guten, lückenlosen Wärmedämmung können bis zu 80 Prozent des Heizenergiebedarfs eingespart werden.Trotz wissenschaftlich eindeutiger Sachlage bei der Fassadendämmung gibt es in der Praxis gängige Irrtümer: Wärmedämmung verursacht keine Brände Dämmstoffe sind, genau wie alle anderen Bauteile am Gebäude, je nach Art unterschiedlich schwer entflammbar. Fakt ist: Zugelassene Dämmstoffe führen nicht zu erhöhter Brandgefahr. Viele Dämmstoffe sind sogar als „schwer ent- flammbar“ oder „nicht brennbar“ eingestuft. Energieberater und Handwerker geben Auskunft zur Entflammbarkeit sowie zu allen anderen Eigenschaften der verschiedenen Dämm- stoffe und helfen bei der Auswahl des passenden Materials. Dämmstoffe sparen mehr Energie ein als sie zur Herstellung benötigen Der Energieaufwand zur Herstellung von Dämmmaterialien ist durch die eingesparte Energie i. d. R. nach wenigen Wochen – spätestens nach zwei Jahren – amortisiert. Die Lebens­ dauer einer Außenwanddämmung liegt hingegen bei 30 bis 50 Jahren. Eine Wand kann nicht „atmen“ Keine Wand – ob gedämmt oder nicht – kann „atmen“. Maxi­ mal zwei Prozent der Feuchte in Innenräumen „wandern“ in Form von Wasserdampfmolekülen durch die Wände nach außen. Für frische und gesunde Luft in der Wohnung hilft allein gezieltes und bedarfsgerechtes Lüften (Fensterlüftung oder Lüftungsanlage). Dämmmaterialien sind nicht umwelt- und gesundheitsschädlich Kein Dämmstoff gilt als Sondermüll. Alle Dämmstoffarten lassen sich zurückbauen und je nach Art unterschiedlich weiterverwerten. Synthetische und nachwachsende Dämm- stoffe werden z. B. teilweise thermisch verwertet. Natürliche Dämmstoffe wie z. B. Zellulose oder Hanf sind im Rückbau häufig unkomplizierter. Eine Dämmung rechnet sich Dämmen Sie Ihre Fassade, wenn ohne- hin eine Sanierung ansteht. Denn: Die energetischen Mehrkosten sparen Sie langfristig über geringere Energiekosten wieder ein – vor allem, wenn Sie eine finanzielle Förderung von Bund, Land und Kommunen nutzen. Wärmedämmung: mehr Wohnkomfort und weniger Energieverbrauch © schulzfoto / stock.adobe.com

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