Ratgeber für Bau und Sanierung im Ortenaukreis

21 Richtig Heizen und Lüften Richtig Heizen und Lüften Ein durchschnittlicher Haushalt in einem Altbau kann jährlich bis zu 200 Euro einsparen. Im Folgenden finden Sie Tipps, wie Sie mit wenig Aufwand viel Energie sparen können. Dazu gehören individuell eingestellte Raumtemperaturen, entlüf­ tete Heizkörper und richtiges Lüften. Raumtemperaturen Individuell einstellen Generell gilt: Bewohnte Räume und Kinderzimmer 20 Grad, Badezimmer bis zu 22 Grad, Schlafzimmer und Nebenräume 16 Grad, nachts in allen Räumen 16 Grad und während des Urlaubs zehn bis zwölf Grad. Heizkörper entlüften Wenn die Heizkörper Geräusche machen, müssen Sie mit einem Entlüfterschlüssel die Luft entweichen lassen (vorher: wenn möglich die Heizungspumpe abschalten). Druckanzeige am Heizkessel beachten, ob Wasser nach­ gefüllt werden muss. Richtige Möblierung Um einen Wärmestau an den Heizkörpern zu vermeiden, sollten Sie keine Möbel und Verkleidungen vor dem Heiz­ körper aufstellen. Auch Vorhänge sollten die Heizkörper nicht verdecken. Kippstellung vermeiden Rund um das gekippte Fenster kühlt das Mauerwerk aus und das Risiko der Schimmelpilzbildung steigt. Auch in der Toilette sollten Sie gekippte Fenster vermeiden. Bei aufgedrehter Heizung geht die warme Luft so direkt zum Fenster raus. Rechtzeitig Lüften Beim Kochen, Baden und Wäsche trocknen sollten Sie direkt lüften, da sofort eine hohe Feuchtigkeit entsteht. Mehrmals am Tag wiederholen, da auch durch Atmung, Pflanzen oder Aquarien die Feuchtigkeitskonzentration erhöht wird. Lüftungsanlagen Neben der Lüftung zum Feuchteschutz ist es auch aus gesundheitlichen Gründen wichtig, für einen ausreichenden Luftwechsel zu sorgen. Nur so können Gerüche und das Kohlendioxid aus der Atemluft der Bewohner, aber auch Emissionen aus Möbeln, Teppichen und Haushaltschemika­ lien abgeführt werden. Der große Vorteil mechanischer Lüftungsanlagen besteht in der kontrollierten Lüftung. Sie gewährleisten einen nutzer­ unabhängigen, kontinuierlichen Luftaustausch und damit eine gute, gesunde Raumluftqualität. Sie steigern den Wohnkomfort, verringern die Lüftungswärmeverluste, reduzieren das Risiko von Bauschäden und können dazu beitragen den Lärmschutz zu verbessern. Es stehen raumweise, dezentrale und zentrale Systeme mit und ohne Wärmerückgewinnung zur Auswahl. Welche Varianten gibt es? Die günstigste Alternative zum manuellen Lüften ist eine Abluftanlage . Hierbei werden in Küchen und Bädern Ventila- toren eingesetzt, die die Raumluft nach draußen absaugen. Bedarfsgeführte Abluftanlagen gehen, je nach Modell, ab einer bestimmten CO 2 -Konzentration oder Luftfeuchtigkeit automa- tisch in Betrieb. Eine weitere Alternative ist die Pendellüftung (dezentrale alternierende Lüftungsgeräte), wofür Lüfter in die Außenwand jedes Raumes installiert werden, die wechselseitig Frischluft einsaugen und Raumlauft absaugen. Die zentrale Zu- und Abluftanlage dagegen wird meistens im Keller oder auf dem Dachboden installiert. Es saugt über ein Leitungssystem verbrauchte Raumluft aus Küche, Bad und WC ab und leitet lautlos Frischluft in die Wohnräume. Alle drei Lüftungsanlagen müssen in regelmäßigen Abständen gewartet werden. Vorteile von Lüftungsanlagen auf einen Blick:   merkliche Steigerung des Wohnkomforts   Minimierung der Gefahr von Schimmel   Pendellüftungen und zentrale Lüftungsanlagen   reduzieren die Energiekosten   schützen vor Pollen und Feinstaub   schonen die Umwelt durch höhere Energieeffizienz Die Kosten für Lüftungsanlagen bei Sanierungen von Einfamilienhäusern liegen zwischen 2.000 Euro für einfache Abluftanlagen und 15.000 Euro für zen­ trale Lüftungssysteme. Bei Gebäuden, die vor dem 1. Februar 2002 errichtet wurden, fördert die Kredit- anstalt für Wiederaufbau (KfW) den Einbau mit bis zu 7.500 Euro pro Wohneinheit. Die Wartungskosten können Eigentümer steuerlich absetzen. Zudem sparen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung Energiekosten. ©mahoß/AdobeStock

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