Sanieren und Energiesparen im Ortenaukreis

23 Welche Vorteile hat der Anschluss an ein Wärmenetz? Fernwärme birgt gegenüber dem Einsatz von Einzelanlagen viele Vorteile – nicht nur fürs Klima. Die Wärmeerzeugung erfolgt außerhalb der eigenen vier Wände und damit auch die Wartung der Anlage, die Lagerung der Brennstoffe und die Verantwortung für die Einhaltung der Emissionswerte. Die technische Ausrüstung im Eigenheim ist auf eine Wärmeüber- gabestation begrenzt – und da liegen die entscheidenden Potenziale für den Klimaschutz: Eine zentrale professionelle Wärmeversorgung lässt sich schneller und besser an die fortschreitende Entwicklung und Umweltstandards anpassen als viele Einzelheizungen. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die Wärme zentral bereitzustellen, aus industrieller Abwärme (z. B. auch aus Rechenzentren!), aus dem Grund- wasser, aus Seen und Flüssen und aus dem Boden (Geothermie), von der Sonne, mit Großwärmepumpen, aus Biomasse, Abwasser etc. Bereits heute wird z. B. in Offenburg neben dem Einsatz von Blockheiz- kraftwerken Abwärme aus Produk- tionsprozessen genutzt und es werden Groß-Wärmepumpen eingesetzt, um Umweltenergie im Wärmenetz be- reitzustellen. Außerdem lassen sich Produktions- und Nutzungsspitzen über den Einsatz von Puffer- und Batteriespeichern ausgleichen. Geplant ist darüber hinaus der Einsatz von Solarkollektoren. Kommunen oder Stadtwerke unterstützt die Ortenauer Energieagentur bei der Ausbreitung von Wärmenetzen durch Informationsveranstaltungen, Potenzialabschätzungen und individuelle Beratung interessierter Anlieger. Übersichtskarte der Wärmenetze in Offenburg: Stand September 2023 © Stadt Offenburg Welche Rolle spielt die Wärmeplanung? In Baden-Württemberg ist die Wärmeplanung für Städte ab 20.000 Einwohner:innen bereits seit 2021 verpflichtend und für die kleineren Kommunen durch Fördermittel ermöglicht. Auf Bundesebene regelt das Bundesgesetz zur Wärmeplanung ab 2024 die Pflicht zur Wärmeplanung. Dieses wird in die Landesgesetz- gebung übertragen und wird bis 2028 alle Kommunen betreffen. Die Wärmeplanung gibt den Kommunen und somit auch ihren Einwohner:innen eine Orien- tierung über den Ist-Zustand der Wärmenutzung in Liegenschaften, Haushalten, Gewerbe etc. und über das Potential sowohl für Einsparungen, die verschiedenen erneuerbaren Energieträger für Strom und Wärme als auch die Ausweisung von Eignungsgebieten für eine zentrale sowie eine dezentrale Wärmeversorgung. Dank der Wärmeplanung sollen auch zusätzliche Potenziale zur Abwärmenutzung aus der Industrie identifiziert und nutzbar gemacht werden und insgesamt der Bedarf an Wärme verringert (durch energetische Sanierung und Optimierungsmaßnahmen). Die Kommune beschließt einen Maßnahmenplan, der die Kommune hinführt zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung. Heizung – woher kommt die Wärme?

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