22 Ein paar Beispiele für Heizungstechnologien: Wärmepumpe: Es gibt drei gängige Arten von Wärmepumpen: Bei Erdwärmepumpen (Sole-Wasser-Wärmepumpen) wird eine Flüssigkeit durch im Erdreich verlegte Rohrleitungen gepumpt und dabei von der Temperatur des Bodens erwärmt. Bei GrundwasserWärmepumpen (Wasser-Wasser-Wärmepumpen) macht man sich die weitgehend konstante Temperatur des Grundwassers zu Nutze. Luftwärmepumpen (Luft-Wasser-Wärmepumpen) nutzen Außenluft als Wärmequelle. Alle Wärmepumpen haben gemeinsam, dass die aufgenommene Wärme anschließend mit Hilfe von Strom auf ein höheres Temperaturniveau für Heizung und Warmwasser gebracht wird. In der Regel sollten Wärmepumpen dabei aus einem Teil Strom drei bis vier Teile Wärme produzieren. Dieses Verhältnis wird durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) ausgedrückt und bedeutet, dass Wärmepumpen gegenüber einer Stromdirektheizung drei – bis viermal effizienter sind. Die Zeiten, in denen man davon ausging, dass eine Wärme- pumpe nur in Häusern mit Fußbodenheizung eingebaut werden kann, sind vorbei. Sinnvoll ist, in jedem Fall vorausschauend zu planen und auch seinen Altbau so schnell wie möglich „fit für erneuerbare“ zu machen. Die maximale Vorlauftemperatur der Heizung sollte bei Wärmepumpen nicht über 55 Grad Celsius liegen, besser darunter. Um einen ersten Eindruck zu bekommen, ob bei Ihnen schon eine Wärmepumpe möglich ist, können Sie prüfen, mit welcher Vorlauftemperatur Ihre Heizung aktuell bei kalten Temperaturen betrieben wird. Probieren Sie ggf. mit Hilfe ihres Servicetechnikers aus, ob Sie mit einer Absenkung der Heizkurve auf maximal 55 Grad Vorlauftemperatur bei -12 Grad Außentemperatur klarkommen. Falls ja, ist dies ein wichtiger Hinweis, dass ihr Gebäude gut mit einer Wärmepumpe beheizt werden kann. Dieser empirische Befund wird später noch durch eine raumweise Heizlastberechnung überprüft. Seit Januar 2023 ist diese als Grundlage für den Hydraulischen Abgleich (Verfahren B) bei Inanspruchnahme von Fördermitteln verpflichtend. Sie ermöglicht eine exakte, möglichst kleine Auslegung der Wärmepumpe und Identi- fizierung der ungünstigsten Heizkörper und ggf. deren Ersatz durch leistungsstärkere Exemplare. Biomasseheizungen: Eine Alternative zu fossilen Energieträgern sind nachwachsende Rohstoffe in Form von Scheitholz und Holzpellets oder Holzhackschnitzeln für größere Gebäude. Sie eignen sich vor allem in Gebäuden, in denen hohe Vorlauftemperaturen nötig sind. Grund dafür ist ein unzureichender Wärmeschutz der Gebäudehülle oder zu kleine Heizkörper/-flächen. Das ist beispielsweise bei Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen, häufig der Fall. Moderne Holzheizungen haben nichts mehr gemein mit staubigen und mühsam zu befeuernden Holzöfen früherer Generationen. Pellets- und Hackschnitzelheizungen sind automatisiert und fast so bequem zu bedienen wie andere Heizungsanlagen auch. Als klimafreundliche Option macht der Einsatz von Pellets vor allem unter folgenden Bedingungen Sinn: Die Pellets oder Holzhackschnitzel sollten regional produziert werden. Holz ist im Kontext des Klimaschutzes eine gefragte Ressource, weil es CO2 bindet, das jedoch beim Verbrennen freigesetzt wird. Obwohl diese Emissionen bei einem nachwachsenden Rohstoff als klimaneutral gelten, sollte die Nutzung als Brennstoff in einem beschränkten und nachhaltigen Maße erfolgen. Es entsteht Feinstaub, der im ländlichen Raum kaum eine Rolle spielen mag, in dicht besiedelten städtischen Wohngebieten jedoch die Schadstoffbelastung der Luft erhöhen kann. Der Gesetzgeber fordert immer bessere Filtertech- niken. Diese sind zwar teurer, verringern aber kontinuierlich den Schadstoffausstoß. © Dirk Schumann/AdobeStock Heizung – woher kommt die Wärme?
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