Informationsbroschüre Oranienbaum-Wörlitz

Tourismus Wer in der Stadt Oranienbaum-Wörlitz zu Gast ist, für den gehört es zum Pflichtprogramm, den Parkanlagen einen Besuch abzustatten. Das Dessau-Wörlitzer Gartenreich unnachahmlich prägend, könnten die beiden Parks unterschiedlicher nicht sein. Die Wörlitzer Anlagen bilden den künstlerischen Höhepunkt des Gartenreiches. Sie gehören zu den frühesten deutschen Landschaftsgärten im englischen Stil. Sie sind ein Gesamtkunstwerk, in dem mit Bedacht gestaltete Gartenpartien, bemerkenswerte Bauwerke und mannigfaltige Kleinplastiken eine spektakuläre Symbiose eingehen. Wer auf den Wegen entlang der Kanäle oder direkt auf den Wasserstraßen unterwegs ist, spürt den Reformwillen seines Schöpfers Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740–1817). Der „Vater Franz“ genannte Regent verfolgte das Ziel, den Besucher während eines Spaziergangs zu belehren und zum Besseren zu erziehen. Dieser pädagogische Anspruch wird beispielsweise in einem Programm sichtbar, das die Geschichte der Brückenbaukunst – inklusive der hierfür verfügbaren technischen Möglichkeiten – vor Augen führt. So war die 1791 gebaute „Eiserne Brücke“, die über den Georgskanal führt, die erste Brücke Deutschlands und des gesamten europäischen Festlands, die aus Gusseisen bestand. Ihre gegossenen Einzelteile sind miteinander vernietet. Als Fußgängerbrücke stellt sie eine im Maßstab 1:4 verkleinerte Nachbildung der Iron Bridge in England aus dem Jahr 1779 dar, der ersten gusseisernen Brücke der Welt. Schon im 18. Jahrhundert wurden die Wörlitzer Anlagen in fünf Einzelgärten gegliedert, die durch ein wohldurchdachtes System von Sichtachsen, Pfaden, Kanälen und Fähren miteinander verbunden sind. Gemeinsam mit dem Schlossgarten vereinen sich Neumarks Garten, Schochs Garten, die Neuen Anlagen und der Weidenheger zu einem grandiosen Ganzen. Mit der Entstehung der Wörlitzer Anlagen war die Errichtung eines neuen Hauses verbunden. Von 1769 bis 1773 wird nach dem Vorbild englischer Landhäuser durch den Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff (1736–1800), einem Freund des Fürsten Franz, das Schloss errichtet. 11 St.-Petri-Kirche Dornauszieher

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