Informationsbroschüre Oranienbaum-Wörlitz

Griesen In den Akten des Klosters „Zum heiligen Johannes“ in Magdeburg wird Griesen im Jahr 1200 als „Griesene“ erstmals erwähnt. Ab 1815 setzte in der Landwirtschaft ein Aufschwung ein. Aus Griesen – 1920 wurde Münsterberg eingemeindet – wurde ein Musterdorf. Schon ab 1580 besaß Griesen in einem zweigeschossigen Fachwerkbau eine Erbrichterei. Bis 1954 diente das Gebäude als allgemeinbildende Schule für Griesen, Münsterberg und Drehberg. Der zu Griesen gehörende Drehberg befindet sich direkt an der Landesstraße 133 zwischen Griesen und Vockerode. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entstanden am Drehberg, der 1949 eingemeindet wird, Behelfsheime. Seit 1992 laden die Gymnasiasten des Dessauer Philanthropinums an der historischen Stätte an jedem letzten Wochenende im September wieder zu Festspielen ein. Horstdorf Um 1700 erstreckten sich zwischen Brandhorst und Griesen ausgedehnte Sumpfflächen. Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau ordnete den Ausbau des Kapengrabens an, um das Land zu entwässern. Bis 1708 erstreckte sich der Graben bis zur sächsischen Grenze. Das so gewonnene Neuland weckte Interesse, und der Fürst beschloss die Gründung von Horstdorf am 21. Juni 1708. Der Kirchenbau begann 1712, und die Einweihung erfolgte am 4. März 1714. Ein kleines Türmchen mit einer dreieinhalb Zentner schweren Glocke wurde auf das Kirchendach gesetzt. Beim Einläuten des Pfingstfestes 1835 stürzte das instabil gewordene Gerüst des Glockenturms ein. 1872 wurde eine neue Backsteinkirche im neugotischen Stil errichtet. Die Restaurierung begann am 1. April 1995, und am 7. Dezember 1996 wurde die Kirche als multikulturelles Zentrum übergeben. Horstdorf gilt mit seiner fünf Kilometer langen Straße als eines der längsten erhaltenen Straßendörfer Europas. Griesen – Fachwerkhaus Ev. Kirche Horstdorf 16

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