Wegweiser für Senioren Landkreis Recklinghausen

GESUNDE ERNÄHRUNG Essen ist mehr als ein Grundbedürfnis des Menschen Essen dient nicht nur der Nahrungsaufnahme. Es bedeutet Geschmack und Genuss, Philosophie, Werte und auch die Beachtung von Nahrungsunverträglichkeiten. Wir haben heute ein reichhaltiges Angebot an Lebensmitteln. Aktuell wird saisonale und regionale, ausgewogene Küche empfohlen. Im Alter und auch bei Pflegebedürftigkeit können sich Ess-und Trinkgewohnheiten und der Geschmack ändern. Vielfältige Gründe können vorliegen: Hunger, Durst, Gerüche und Geschmack werden schlechter wahrgenommen. Appetitlosigkeit gehört ebenfalls bei vielen älteren Menschen zum Alltag und geschmackliche Veränderung durch eingenommene Medikamente. Nicht selten tragen depressive Verstimmungen, Einsamkeit oder Vergesslichkeit dazu bei, dass weniger gegessen und getrunken wird. Häufig leiden ältere pflegebedürftige Menschen auch unter Kau- und Schluckbeschwerden. Ernährung bei Pflegebedürftigkeit Bei älteren Menschen kann aufgrund von verändertem Geruchs- oder Geschmacksinn bzw. Schluckstörungen Appetitlosigkeit auftreten. Praxistipp: Appetit anregen Regen Sie zum Essen an. • Bereiten Sie z. B. Lieblingsgerichte zu. • Beziehen Sie den Pflegebedürftigen in die Zubereitung von Speisen ein. Lassen Sie ihn z. B. naschen. • Bieten Sie mehrere kleine Mahlzeiten und Snacks wie Käsewürfel, Gemüsesticks, schnittfeste Aufläufe über den Tag verteilt an. • Bieten Sie Tees mit Bitterstoffen an. Schafgarbenkraut und Wermut wirken z. B. appetitanregend. Achtung: Nicht bei Unverträglichkeit oder Erkrankungen der Galle und des Magen-Darm-Traktes verwenden. • Richten Sie Essen auf großen Tellern an. Füllen Sie diese mit kleinen Portionen, um mit großer Menge nicht zu überfordern. • Führen Sie ein Ernährungsprotokoll, um Mangelernährung frühzeitig zu erkennen, • Kräuter und Gewürze einsetzen, farblich ansprechende Gerichte, • Einfach zu essende Gerichte, ansprechende Atmosphäre und Ambiente und angenehme Gesellschaft. Aufgrund der verringerten Nahrungs- und Nährstoffaufnahme ist Appetitlosigkeit die Hauptursache von Mangelernährung. Wenden Sie sich bei tagelang anhaltender Appetitlosigkeit an einen Arzt (Quelle: Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP), www.zqp.de/bestellen). Was sich im Leben im Alter ändert, ist der Stoffwechsel. Aufgrund der geringeren Muskelmasse und eines höheren Fettanteils im Körper sinkt der tägliche Energieumsatz im hohen Alter. Im Vergleich zu jüngeren Jahren brauchen Senior*innen rund 200 bis 300 weniger Kalorien pro Tag. Dafür sollten die Lebensmittel mehr Nährstoffe enthalten. Eine Unter- und Fehlernährung führt oft zu einem Mangel an Eiweiß, Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und / oder Ballaststoffen. Gerade im hohen Erwachsenenalter benötigt der Körper Vollkorngetreide, viel Gemüse und Obst, täglich frische Milchprodukte sowie gelegentlich Fisch. Auf Fett- und zuckerreiche Lebensmittel darf verzichtet werden. Hin und wieder eine Süßigkeit oder Knabberei ist auch in Ordnung. Ausreichend trinken! Das Durstgefühl lässt im Alter bei vielen Menschen nach oder man plant die Tage nach Flüssigkeitszufuhr und dem Weg, den man zurücklegen möchte. Den Tag nach der Flüssigkeitsaufnahme zu planen, führt häufig dazu, dass ältere Menschen zu wenig trinken. Es ist jedoch wichtig, dass Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Pro Tag sollten es mindestens 1,5 bis 2 Liter sein bzw. mit Ihrem Hausarzt abgeklärt sein. © JackF / Thinkstock 17 Gesunde Ernährung

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