Ausbildung Regensburg

9 Was möchte ich beruflich machen? Beruflich gewachsen – und persönlich gereift Monika Bauer-Echle ist stolz, dass ihre Tochter in ihrer Ausbildung früh gelernt hat, Verantwortung zu übernehmen. „Wenn Sofie einmal einen schweren Tag hatte, war ich natürlich für sie da. Aber ansonsten ist sie ihren Weg alleine gegangen“, sagt die 54-Jährige, die als Ausbildungsleiterin der örtlichen Raiffeisenbank tätig ist und immer wieder erlebt, wie sich junge Leute während ihrer Ausbildung weiterentwickeln. Gemeinsam beteiligen sich die beiden an der Kampagne „Ausbildung macht Elternstolz“, mit der das Bayerische Wirtschaftsministerium, die Industrie- und Handelskammern in Bayern (BIHK) und die bayerischen Handwerkskammern (HWK) sowohl Jugendliche als auch deren Eltern von den Chancen einer Handwerkslehre oder Ausbildung überzeugen wollen. Mit Praktika zum richtigen Job Monika Bauer-Echle hat bewusst vermieden, ihrer Tochter bei der Berufssuche hineinzureden. Sie sollte selbst entdecken, was ihr Spaß macht. „Deswegen habe ich ihr immer wieder geraten, Praktika zu machen, wenn sie ein Bereich interessiert hat“, sagt die Mutter. Insgesamt absolvierte Sofie Echle neun davon, unter anderem bei der Polizei, im Kindergarten und schließlich auch im Autohaus. Danach stand ihr Berufswunsch fest: Sie wollte entweder Veranstaltungskauffrau oder Kauffrau für Marketingkommunikation werden. Eigenständig und ohne Hilfe ihrer Mutter bewarb sie sich bei drei Firmen. Im ersten Jahr lernte Sofie die Abläufe kennen, gestaltete Flyer und schrieb Texte für die Kundenzeitschrift. Ihre Mutter Monika freute sich, als sie den Namen ihrer Tochter zufällig im Impressum entdeckte. Schon ab dem zweiten Jahr organisierte Sofie mit erfahrenen Kollegen Kampagnen und Marketing-Events. Unter anderem half sie, eine Eislauf-Disko in der Eishalle und das „Dirndl-Springen“ zu organisieren, einen Wettbewerb, bei dem junge Frauen, aber auch Männer im Dirndl in ein Schwimmbecken hüpften und der die Bürger und Bürgerinnen ins Freibad locken sollte. Für ihre Projekte entwickelte sie Konzepte, plante das Budget und stellte ihre Arbeit dem gesamten Marketingteam vor. Sie betreute Videodrehs für Kinowerbung und besprach mit Agenturen die Gestaltung von Plakaten. „Mal habe ich mit der Tageszeitung über Anzeigenpreise telefoniert, dann unseren Messestand betreut oder eine Broschüre über Holzpellets getextet“, erinnert sie sich. Im August 2017 hat sie ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen – und ist nach wie vor komplett davon überzeugt, das Richtige gefunden zu haben. „Diese Mischung aus Kreativität und Kontakt mit Leuten, die liegt mir einfach sehr.“ Vor allem die Vielfalt der Werbemaßnahmen und der Aufgaben gefällt ihr. „Ich bin kein Mensch, der den ganzen Tag das Gleiche tun kann“, sagt sie. Ausbildungmacht Elternstolz Mit der Kampagne „Ausbildung macht Elternstolz“ wollen das Bayerische Wirtschaftsministerium, die Industrie- und Handelskammern in Bayern sowie die bayerischen Handwerkskammern Jugendliche, aber auch deren Eltern, von den Vorteilen einer Handwerkslehre oder Ausbildung überzeugen. „Wir setzen ein klares Zeichen: Eine berufliche Ausbildung bietet jungenMenschen hervorragende Karriere- und Entwicklungschancen“, sagt Hubert Aiwanger, Bayerns Wirtschaftsminister. Damit soll dem Mangel an ausgebildeten Fachkräften in der heimischen Wirtschaft entgegengetreten werden. Im Juli 2018 waren nach Angaben der Agentur für Arbeit in den bayerischen Betrieben noch 39.129 Lehrstellen frei*. „Eltern sind für die Berufswahl ihrer Kinder die wichtigsten Beeinflusser und Mitentscheider“, erklärt Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern. Die Kampagne zeige emotional auf, dass Eltern auf ihre Kinder stolz sein können, wenn diese durch eine erfolgreiche Berufsausbildung finanzielle Sicherheit und dauerhafte Beschäftigungsperspektiven erhalten. (*Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Regionaldirektion Bayern (Hg.): Pressemitteilung. Gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Nürnberg, August 2018) Ungekürzte Stimmen der Trägerinnen der Kampagne „Ausbildungmacht Elternstolz“ Hubert Aiwanger, BayernsWirtschaftsminister: „Mit der Kampagne ‚Ausbildungmacht Elternstolz‘ haben wir in Bayern ein einzigartiges Projekt, das es so inDeutschland sonst nicht gibt. Gemeinsammit den bayerischen Industrie- undHandelskammern und der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern steigernwir so die Akzeptanz für die berufliche Bildung. Wir setzen ein klares Zeichen: Die berufliche Bildung bietet jungenMenschen hervorragende Karriere- und Entwicklungschancen. Mit einemAusbildungsberuf schafft man sich die perfekte Grundlage, auf der sich eine sichere berufliche Zukunft aufbauen lässt.“ FranzXaver Peteranderl, Präsident der Arbeits- gemeinschaft der bayerischenHandwerkskammern „Es freut mich, dass wir durch die Kampagne ‚Ausbildung macht Elternstolz‘ unser Angebot imHandwerk, das sich bislang vor alleman Jugendliche und Lehrer gerichtet hat, umdie wichtige Zielgruppe der Eltern ergänzen. Eltern sind für die Berufswahl ihrer Kinder die wichtigsten Beeinflusser undMitentscheider. Die Kampagne zeigt emotional auf, dass Eltern auf ihre Kinder stolz sein können, wenn diese durch eine erfolgreiche Berufsausbildung finanzielle Sicherheit und dauerhafte Beschäftigungsperspektiven erhalten.“ Dr. Eberhard Sasse, Präsident des Bayerischen Industrie- undHandelskammertages (BIHK): „Die Lernorte für eine erfolgreiche Ausbildung sind unsere Betriebe und unsere Berufsschulen. Hier treffen sich Theorie und Praxis, was auch international als Erfolgsfaktor gilt. Jeder Jugendliche kann seinenNeigungen entsprechend lernen. Das macht den Aufstieg in leitende Funktionen bis hin zur Selbständigkeit möglich. So findet jede und jeder eine Entwicklungsperspektive und einen Platz in der Gesellschaft.“ !

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