Bürgerinformationsbroschüre Reichenbach / O.L.

„Historisch, natürlich, unumgäng- lich“ – Sehens- und Erlebenswertes Der Marktplatz Besuchern des geschichtsträchtigen Marktplatzes im Zentrum von Reichenbach/O.L. werden zwei Gedenk- tafeln auffallen. Eine Tafel an der früheren Apothe- ke weist darauf hin, dass hier einst Napoleon I. und Friedrich Wilhelm III. Unterkunft suchten. Eine weite- re Gedenktafel am Sparkassengebäude verrät, dass der Schriftsteller Theodor Körner (1791–1813) sich hier aufgehalten hat. Außerdem ist das Gebäude zur Marktseite hin mit einem Relief des Stadtwappens ge- schmückt. So prägt der Markt heute wie in früheren Zeiten das Stadtbild. Anziehungspunkt für die Bewoh- ner von Reichenbach und Umgebung sind auch heu- te noch Markttage, die jeweils mittwochs und freitags stattfinden und wobei großer Wert auf die Vermark- tung regionaler Produkte gelegt wird. Dennoch wün- schen sich die Bürgerinnen und Bürger mehr Leben- digkeit für ihre Ortsmitte. Denn dass es sich dort gut feiern lässt, beweisen Veranstaltungen wie das jähr- liche Brunnen- oder Herbstfest. Durch ein deutsch- polnisches Projekt, an welchem weitere Klein- und Mittelstädte beteiligt sind, werden gegenwärtig Re- vitalisierungsmaßnahmen zur Belebung der histori- schen Stadtzentren umgesetzt, um damit den Her- ausforderungen der vom Strukturwandel betroffenen Klein- und Mittelstädte zu begegnen. Die evangelische Stadtkirche St. Johannes Die ursprünglich gotische Kirche bildet mit ihrem 46 Meter hohen Kirchturm das markanteste Gebäu- de der Stadt und bildet mitsamt Kirchplatz ihren Mit- telpunkt. Ihre Bedeutung erhält sie durch die stilein- heitliche Innenausstattung aus dem Frühbarock mit biblischen Bilderreihen und emblematischen und aus der Frömmigkeitsliteratur des 17. Jahrhunderts stam- menden Darstellungen samt ihren großflächigen, wei- testgehend schon „entdeckten“ Wandmalereien im Chorraum. Die Ausstattung weist viele Bezüge zur Stadtgeschichte auf und ist gut erhalten. Sie wurde im 13. Jahrhundert als Erzpriesterstuhl (dann bis 1998 Superintendentur) erbaut. Ihre Wehr- mauer und der wehrhafte Kirchturm erinnern daran, dass sie von jeher letzte Zuflucht für die Reichenba- cher Bürger war. So auch 1431, als sie sich unter der Führung von Hans von Gersdorff vor den einfallenden Hussiten verschanzten. Am 10. Januar 1431 überwan- den die Belagerer beim „Hussitentor“ die Mauer, die Reichenbacher zogen sich in Kirche und Turm zurück. Gott sei Dank kam das Gerücht auf, dass der Land- Sankt-Johannes-Kirche Alte Postkarte 36 „Historisch, natürlich, unumgänglich“ – Sehens- und Erlebenswertes Der Marktplatz, Die evangelische Stadtkirche St. Johannes

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