Bürgerinformationsbroschüre Reichenbach / O.L.

Wussten Sie schon … dass es sogar ein Reichenbacher Heimatlied gibt? Mit den Zeilen „An der Hohen Straße im Lausitzer Land, wo der Schwarze Schöps fließt zu Tal, da schmiegt sich ein Städtlein an Baches Rand, das grüß ich viel tausende Mal. Dort stand meineWiege, dort wurde ich groß, dort fand ich Genüge, dort endet mein Los. Mein Reichenbach im Lausitzer Land, meine Liebe bleibt ewig Dir zuge- wandt …“ beginnen diese Verse eines unbekannten Verfassers. Geschichte Die Stadt Reichenbach/O.L. schaut auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück. Obwohl am 15. Mai 1280 Reichenbach erstmals urkundlich erwähnt, wird jedoch vermutet, dass der Ort schon 50 Jahre früher gegründet worden ist. Mit dem Einfall von rund 8.000 Hussiten und anschließender hartnäckiger Belage- rung wurde Reichenbach vom 26. Dezember 1430 bis zum 19. Januar 1431 auf eine erste harte Zerreißpro- be gestellt. In dieser bedrohlichen Lage suchten die Bürger Schutz in der evangelischen St. Johannes- kirche, dies schürte wiederum den Zorn der Belage- rer, sodass sie große Teile der Stadt niederbrannten. Durch die Pest 1599 und später den Dreißigjährigen Krieg blieb auch Reichenbach nicht von einem großen Bevölkerungsrückgang und immensen Zerstörungen verschont. 1638 ging es mit dem Aufkauf des Hau- ses vom Schneider Jakob Mühle und dem darauffol- genden Umbau zum ersten Reichenbacher Rathaus zunächst wieder bergauf. Leider wurde es, mitsamt vielen wertvollen Urkunden, schon wenige Jahre spä- ter während des großen Stadtbrandes 1670 vernich- tet. 1799 wüteten abermals zwei große Brände in der Stadt. Im Zuge der napoleonischen Befreiungskriege trafen in Reichenbach am 22. Mai 1813 das preußische und russische Heer auf die französischen und sächsi- schen Truppen, dabei fungierte die in Reichenbach ge- legene „Napoleonbrücke“ als wichtiger strategischer Stützpunkt. 1822 wurde die erste Verbindungsstraße zwischen Reichenbach und Löbau gebaut und auch der Anschluss an das Eisenbahnnetz Dresden – Gör- litz fand bald darauf im Jahre 1847 statt. Aus dem früheren Gasthof „Zum Blauen Stern“ ent- stand 1878 endlich ein neues Rathaus. Auch die Inf- rastruktur verbesserte sich: Im Jahr 1890 lebten in der Stadt schon knapp 2000 Menschen und die ers- te Fernsprecheinrichtung wurde eröffnet. Neun Jahre später erleuchteten die ersten elektrischen Straßen- Reichenbach/O.L.: gestern und heute – eine Kleinstadt imWandel der Zeit links unten: Rathaus; rechts unten: Blick vom Töpferberg mit Ketzerstein Reichenbach/O.L.: gestern und heute – eine Kleinstadt im Wandel der Zeit Geschichte 4

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=