Informationsbroschüre Gemeinde Saal a.d.Donau

Ein Glücksfall für die wirtschaftliche, aber auch gesellschaftliche Entwicklung Saals ereignete sich im Jahr 1909, als ein gewisser Ernst Cetto nach Saal kam und dort eine Arbeitsstelle als Kaufmann bei den Felswerken angenommen hat. Mit dem späteren Kommerzienrat Ernst Cetto begann nämlich der Aufschwung in Saal und die Entwicklung zur Industriegemeinde: Ernst Cetto wurde 1912 Direktor des Kalkwerkes und übernahm dieses nach fünf Jahren als Eigentümer. Bereits im Jahr 1923 wurden im Kalkwerk Saal dann täglich bis zu 1000 Tonnen Stückkalk produziert. Heute zählt die Cetto GmbH, ein inhabergeführter Unternehmensverbund im Bereich der innovativen Spritzguss- und Werkzeugtechnologie, zu den größten Arbeitgebern in Saal. Neben dem wirtschaftlichen Erfolg tat sich Ernst Cetto auch im sozialen Wohnungsbau hervor. So wurden unter seiner Regie die Arbeitersiedlungen Cetto-Hain und Haunersdorf sowie die Cetto-Häuser in Kelheim erbaut. Auch die Mädchenschule mit Kindergarten (Hauptstraße), das Kriegerdenkmal, das Freibad und die evangelische Lutherkirche wurden auf seine Initiative erbaut. 1925 errichtete Ernst Cetto das weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannte Donauhotel sowie die Cetto-Villa, welche bis heute das Ortsbild von Saal prägt. In den 1920er-Jahren führte Ernst Cetto die Elektrifizierung und die erste zentrale Wasserversorgung in Saal ein. Der Wasserturm neben der Cetto-Villa erinnert noch heute daran. Das Donauhotel mit großem Tanz- und Festsaal war über knapp drei Jahrzehnte ein Ort glanzvoller Bälle. Das Donauhotel warb als ideales Erholungsheim im „Luftkurort“ Saal um Gäste. Im Jahr 1952 übernahm die Rummelsberger Diakonie das Donauhotel und führte dieses als Altenheim weiter. 2015 erwarb die B+Z Immo Pflegezentrum Saal GmbH das Gebäude. Das Seniorenheim wird nun von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Trägerschaft betrieben. DER GLÜCKSFALL ERNST CETTO Prägt noch heute das Ortsbild von Saal: die Cetto-Villa. Wirtschaft 17

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