Energie und Bauen in Sankt Augustin

16 Schwachstellen Bei aufgesetzten Rollos entfällt die Wärmebrücke Zu den energetischen Schwachstellen eines Gebäudes gehören sogenannte Wärmebrücken. Was sind Wärmebrücken? Wärmebrücken sind die Bereiche eines Außenbauteils, von denen mehr Wärme abfließt als von ihrer unmittelbaren Umgebung. Grund für diese Eigenschaft ist die höhere Wärme­ leitfähigkeit des betreffenden Bauteils im Vergleich zu der umgebenden Fläche. Es gibt geometrische und konstruktive Wärmebrücken. Bei den geometrischen Wärmebrücken steht eine kleine Innenfläche einer größeren Außenfläche gegen- über wie z. B. bei Außenwanddecken, Wandvorsprüngen oder Deckenabschlüssen. Bei den konstruktiven Wärmebrücken handelt es sich um Bauteile mit hoher Wärmeleitfähigkeit, die gedämmte Außenwände durchdringen wie z. B. Balkone, unzureichend gedämmte Ringanker oder Stahlbetonstützen. Wärmebrücken können aber auch durch unsachgemäße Aus- führung von Dämmmaßnahmen entstehen wie beispielsweise Lücken in der Dämmung oder mangelhafte Anschlüsse zwischen Außenwand und Fenstern. Die Bedeutung von Wärmebrücken Durch Wärmebrücken wird die Bausubstanz gefährdet, weil an kalten Innenflächen Raumluftfeuchte kondensieren kann. Nimmt eine Wand Feuchtigkeit auf, kann sich an diesen Stellen gesundheitsbedenklicher Schimmel bilden. Sind zudem die Oberflächentemperaturen im Innern eines Raumes niedrig, ist das Behaglichkeitsempfinden im Raum deutlich herabgesetzt. Und nicht zuletzt wird zur Beheizung eines Raumes, der Wärme­ brücken aufweist, mehr Energie benötigt. Schwachstellen der Gebäudehülle sind häufig aber nicht nur vor- handene Wärmebrücken, sondern gar nicht oder unzureichend gedämmte Außenwände, Dachflächen und oberste Geschoss- decken ungenutzter Dachgeschosse. Besonders in älteren, ungedämmten oder nicht modernisierten Häusern geht zudem häufig ein großer Teil der Raumwärme durch die Fenster ver­ loren. Der Einbau von Fenstern mit Wärmeschutzverglasung spielt daher bei der energetischen Optimierung der Gebäude­ hülle ebenfalls eine wichtige Rolle. Bei Häusern, die vor 1973 (Ölkrise) erbaut wurden, emp- fiehlt sich häufig eine umfassende energetische Sanierung. Um im jeweiligen Einzelfall zu klären, welche Sanierungs- maßnahmen erforderlich sind, sollten Fachleute wie beispielsweise Energieberater hinzugezogen werden. Listen der Vor-Ort-Berater der Architektenkammer und Ingenieurkammer Bau NRW finden Sie auf der Internetseite des Bundesamtes für Wirtschaft und Aus- fuhrkontrolle (BAFA) und der Baukammern des Landes Nordrhein-Westfalen: www.bafa.de www.aknw.de www.ikbaunrw.de Die Beauftragung zur Überprüfung der energetischen Optimierung eines Wohnhauses, das vor dem 1.1.1995 beantragt wurde (oder für das eine Bauanzeige gestellt wurde), wird vom BAFA finanziell gefördert: www.bafa.de/bafa/de/energie/energiesparberatung

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=