Infobroschüre Sasbach

Obersasbacher Mark, Brachvogel Gebiet 9 Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Verantwortungsvolle Kommunalpolitik bedeutet für uns Lebens- qualität zu sichern, die Schöpfung zu bewahren und unseren Planeten künftigen Generationen in einem guten Zustand zu übergeben. Unser Beitrag dazu: ein enges Netz von Lebensräumen schaffen. Wir sehen den Menschen nicht als Fremdkörper und begreifen eine intakte Umwelt und nachhaltiges Wachstum nicht als Gegensatz. Wir bündeln Projekte unter einem Dach und können somit Synergieeffekte freisetzen. Trotzdem wollen wir Klima- schutz zum Mitmachen. Unsere Maßnahmen zum Klimaschutz sind äußerst vielfältig und suchen ihresgleichen. Sie gehen weit über die übliche Blumenwiese hinaus, die von Vielen fast als einzige „Naturschutz- maßnahme“ anerkannt wird. Natürlich gibt es bei uns ebenso Blumenwiesen, diese werden an geeigneten Stellen, wie Hoch- behälter, im Industriegebiet, auf Verkehrsinseln oder auch in der Turenne-Allee gepflanzt – sind jedoch kein Allheilmittel. Deshalb ergreift die Gemeinde Sasbach schon seit langer Zeit wesentlich tiefgehendere Maßnahmen. Die Gemeindeflächen Wir haben eine sehr große Gemarkung. Vom Biotop bis Natura 2000 ist die Gemeinde Sasbach gespickt mit Naturschutzflächen. Gerne wird auch vergessen, dass die Hornisgrinde zu einem erheblichen Teil zur Gemeinde Sasbach gehört. Falls Sie sich fragen, was der Name „Hornisgrinde“ bedeutet: „Kahler Bergrücken, der auf seiner Höhe ein Moor trägt“. Sie ist nicht nur der höchste Berg im Nordschwarzwald, sondern auch ein außergewöhnlicher Berg. Aus rein ökologischer Sicht ein absolutes Juwel, bestehend aus altem Bannwald und geschütz- tem wildem Hochmoor. Einige Besonderheiten besitzt der Biberkessel, so bilden sich in schneereichen Wintern große Schneewächten in der mehr als 130 Meter abfallenden Karwand, die als Lawinen abgehen. Dies ist ungewöhnlich, da Lawinen im Schwarzwald ansonsten nur am Südschwarzwald vorkommen. Der Biberkessel liegt sowohl im FFH-Gebiet Wilder See-Hornis­ grinde, als auch im Vogelschutzgebiet Nordschwarzwald, was gute Erkenntnisse über die vielfältigen Bereiche der Flora und Fauna des Gebietes bringt. Der Erhaltungszustand des FFH-Lebensraumtyps Feuchte Hochstaudenfluren wird regel­ mäßig untersucht. Diese zeigen, dass sich die vielleicht am besten entwickelte montane Hochstaudenflur des nördlichen Schwarz- waldes im Biberkesselkar am nordöstlich exponierten Steilabfall des Hornisgrindenmassivs befindet. Wer hier oben unterwegs ist, sich ganz leise verhält und zudem Glück hat, der kann auch das Auerhuhn treffen. Eine vom Aussterben bedrohte Art, die durch nachhaltige Forstarbeit der Gemeinde Sasbach hoffentlich gerettet werden kann. Das Auerhuhn ist der Charaktervogel des Schwarzwalds. Die Region beheimatet die größte Auerhuhnpopulation Zentraleuropas außerhalb des Alpenraums. Voraussetzung für die dauerhafte Existenz des Auerhuhns sind sogenannte „lichte, strukturierte Nadelholzbestände“ mit Tannen, Kiefern und Fichten sowie eine gut entwickelte Bodenvegetation, die die für das Auerwild exis- tenziellen Heidelbeeren enthält. Für die Schaffung oder Erhaltung von solch lichten Flächen sind Pflegeeingriffe durch den Men- schen erforderlich. Das Brachvogel-Projekt Zum Schutz des vom Aussterben bedrohten Großen Brachvogels wurde ein Schutzgebiet in einer Größe von rund 40 Hektar aus- gewiesen, das als „Obersasbacher Mark“ bekannt ist. Hier gibt es eine enge Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe. Der Wald – des Deutschen Liebling Bäume spielen eine vielfältige und zentrale Rolle im Leben der Menschen. Junge und kerngesunde Bäume weisen eine wesent- lich geringere Artenvielfalt auf, als knorrige Bäume. Viele Arten, wie zum Beispiel der seltene Hirschkäfer, können sich nur in alten Bäumen entwickeln. Bereits in 2019 hat sich der Gemeinde­ rat dieser relativ neuen Erkenntnis angeschlossen und Teile des Gemeindewaldes als Totholz-Refugium deklariert. In unseren auf- geräumten Wirtschaftswäldern ist Totholz Mangelware.