Bürgerinformationsbroschüre Saulheim

Das Ritter Hundt-Denkmal Am 8. Mai 1987 wurde dem vielgerühmten Ritter Hundt in seinem Heimatdorf ein Denkmal gesetzt. Das Standbild wurde aus rotem Sandstein geschaffen. Exkurs: Die Hundte von Saulheim Die Edelleute Hundt waren das bedeutendste Saulheimer Adelsgeschlecht. Deswegen ist es keine Frage, warum die Saulheimer ausgerechnet auf den Hundt gekommen sind. Und dann noch auf einen einzigen, legendären Vertreter seines großen Geschlechts. Sein ungeheurer Weindurst hat den Ritter populär gemacht und sogar Eingang in eine Ballade gefunden. Obwohl im Ritter Hundt-LiedWau-Wau-Gebell zu vernehmen ist, soll der Name des Adelsgeschlechts nicht von den Vierbeinern stammen, sondern von der germanischen Hundertschaft. Das waren 100 wehrfähige Männer, die zum„Hundsding“ eilten, wo Recht gesprochen wurde. „Hun“ oder „Hund“ war derjenige, der ihnen vorstand. Die Hundte von Saulheim variierten die Schreibweise ihres Namens durch die Jahrhunderte von„Hunt” über „Hund” bis „Hundt”. In ihremWappen führen sie (wie die anderen fünf Saulheimer Adelsfamilien) drei Halbmonde. Die Hundte setzten noch einen schwarzen Stern dazwischen. Ihre Monde standen rot in silbernem Feld. Im Laufe der Jahrhunderte übernahm die hoch angesehene Familie Hundt wichtige Ämter und dehnte ihren Einfluss aus. Durch Heiraten verbanden sie sich mit dem höheren Adel. Ab 1400 traten sie als leitende Gerichtsherren, Ortsherren und Burgmannen hervor. Das weitverzweigte Geschlecht wuchs aus dem ländlichen Kleinadel heraus und machte seinen Einfluss in der Kirche als Domherren geltend. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts gehörten von den ersten Saulheimer Ganerbenfamilien nur noch die Hundte zum Ganerbenverband. Mächtigere Adelsgeschlechter haben die anderen beerbt, abgefunden oder verdrängt. Die Hundte waren somit das älteste Saulheimer Adelsgeschlecht. Mit dem Tod von Adolph Hundt von Saulheim (Domprobst zu Fulda) erlosch 1750 das Adelsgeschlecht der Hundte. Sein gleichnamiger Verwandter Adolf Hundt von Saulheim war als Domprobst in Mainz dem höchsten Amt nahe, das ihm hätte zu Teil werden können: dem des Erzbischof-Kurfürsten. Allerdings starb er 1668. Nichtsdestotrotz belegt dies den großen Einfluss den die Hundte von Saulheim ausübten. Ritter Hundt © Linda Helmus 25 Kultur, Freizeit & Tourismus

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