Informationsbroschüre Schmölln-Putzkau

4 Zur Geschichte der Gemeinde Schmölln-Putzkau Zur Geschichte der Gemeinde Schmölln-Putzkau Die Gemeinde Schmölln-Putzkau ist heute ein guter Standort für Handel, Handwerk, Dienstleistung, kleinere Gewerbebetriebe und die Landwirtschaft. Der Ort strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. Doch das war nicht immer so. Im 19. Jahrhundert began- nen etwa ab 1845 Handwerk und Industrie in dem kleinen Ort Schmölln aufzublühen. Grund war der Bau der Sächsisch-Schlesischen Eisenbahn zwischen Dresden und Breslau. Hinzu kam, dass im Klos- terberggebiet der wichtige und wertvolle Baustoff Granit gefunden wurde. Der Abbau dieses Boden- schatzes gab nicht nur der heimischen Bevölkerung beim Brechen und Verbauen des Gesteins ganz- jährig Lohn und Brot, sondern es wurden dadurch auch Steinmetze aus vielen Ländern wie Schlesien, Bayern, Franken, Österreich und Italien angezogen. Die Bevölkerung explodierte regelrecht. Nachdem Schmölln 1879 an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde, waren hier die Bedingungen für Industrie­ ansiedlungen so gut, dass 1892 eine Glashütte mit bis zu 200 Beschäftigten, damals allerdings noch auf Niederputzkauer Flur, den Betrieb aufnahm. Doch bis dahin war es ein weiterWeg. Die ursprüng- liche Besiedlung des Ortes erfolgte nach archäolo- gischen Funden ungefähr in der Zeit um die Jahre 1200 bis 1000 vor unserer Zeitrechnung. Die ersten Siedler in Schmöllnwaren Slawen. Das ist noch heute unschwer amOrtsnamen zu erkennen, dessen slawi- sche Bedeutung einenHinweis auf die hier ausgeübte Beschäftigung, das Pechsieden, gibt. Einen weiteren Hinweis auf die ursprünglich slawische Bevölke- rung gibt die Anlage des Ortes in seinem ältesten Teil. Während am Mühlteich in Ansätzen noch die Anlage eines slawischen Rundlings zu erkennen ist, wurde mit dem Erscheinen der Sachsen, Thüringer und Franken das Dorf entlang des Schwarzwassers zu einem Reihendorf mit Waldhufen entwickelt. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes ist in dem ältesten Kirchenbuch von Schmölln überliefert. Darin befindet sich die Feststellung, dass im Jahre 1300 der damalige Lehnherr mit dem von Papst Bonifatius VIII. ausgestellten „Bäbstl. Fundation Brieff “ die Erlaubnis zum Bau eines Gotteshauses erhalten hat. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Schmölln von drei Rittergütern mit ihrer umfangreichen Land­ wirtschaft beherrscht. Erst als die Industrialisierung Brauerei

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