Schwaig bei Nürnberg Bürgerinformationsbroschüre

12 Gemeindeporträt Geschichtsträchtiges Schwaig Beim Sandabbau am nordwestlichen Ortsrand von Behringersdorf wurden 1966 zwölf bronzezeitliche Gräber aus der Zeit um 1200 vor Chr. mit Beigaben von Lanzenspitzen, Bernstein- und Bronzeschmuck sowie einem Schwert geborgen. Der Fund belegt eine 3.000-jährige Besiedlung dieser Region. Eines der Gräber wurde in der Grünanlage „Am Zollholz“ nachgebaut. 1275 soll in einem bayerischen Salbuch Behringersdorf zum ersten Mal urkundlich erwähnt worden sein. Die Entstehung des heutigen Ortes liegt vermutlich wesentlich weiter zurück. 1323 wurde das damalige „Pergnersdorf“ zusammen mit Malmsbach an den Burggrafen von Nürnberg verkauft und von diesem an lehenspflichtige Nürnberger Bürger, spätere Patrizier, weitergegeben. Schwaig verdankt sein Entstehen dem Zeidelwesen. Auf einer „Swaiga“, einem umhegten Weideplatz bzw. einer gerodeten Waldlichtung, ließen sich Zeidler nieder, die im Wald den Honig und das Wachs der Waldbienen ernteten und verkauften. Beides waren damals wichtige Güter: Honig bildete den einzigen Süßstoff, der auch den Nürnberger Lebküchnern willkommen war, Wachs brauchte man u. a. zur Beleuchtung von Kirchen und Wohnungen, als Siegelwachs, in der Medizin und Pharmazie. 1360 erwarb der Nürnberger Burggraf – nach Behringersdorf und Malmsbach – auch Schwaig. Auf dieser Kaufurkunde beruht die erste urkundliche Erwähnung des Ortes. Damals gab es im heutigen Schlossbereich ein „Zeidelmuttergut“, dem andere „Tochtergüter“ Abgaben leisten mussten. Die Zeidler waren nicht nur Gewerbetreibende, sondern auch Nutznießer von Reichsgut und von Rechten im Reichswald. Deshalb mussten sie im Kriegsfall dem Kaiser sechs Armbrustschützen stellen. Neben dem weltlichen Herrschaftsbereich war die Zugehörigkeit zur jeweiligen Pfarrei und Diözese von Bedeutung. Zur Altdorfer Mutterkirche gehörte Schwaig noch 1360. Im Jahr 1400 erhob der Eichstätter Bischof Mögeldorf zur eigenen Pfarrei, zu der dann auch Laufamholz, Malmsbach und Schwaig zählten. Da die Pegnitz die Bistumsgrenze bildete, gehörte Behringersdorf zum Bistum Bamberg und bis 1375 zur Mutterpfarrei Neunkirchen am Sand, Tucherschloss Behringersdorf

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