Schwaig bei Nürnberg Bürgerinformationsbroschüre

13 Gemeindeporträt danach zur neu gegründeten Pfarrei Lauf. Ein wohlhabender Nürnberger Bürger sorgte durch eine testamentarisch verfügte Pfründestiftung dafür, dass Behringersdorf 1519 eigenständige Pfarrei wurde. Im Jahr 1525 führten die Freiherren von Tucher in Behringersdorf die Reformation ein. Die Reichswälder waren schon im 14. Jahrhundert in Forstmeistereien eingeteilt. So standen dem Lorenzer Wald zwei Nürnberger Familien als Meister vor, die bezeichnenderweise Koler und Waldstromer hießen. 1372 und 1396 kaufte ihnen die Stadt Nürnberg ihre Ämter ab, möglicherweise weil es um die intensiv genutzten Waldflächen nicht gut stand und weite Kahlflächen sich breitmachten. Der Patrizier Peter Stromer hat als Erster Kiefersamen gesammelt und damit Kahlflächen wieder bewaldet – zur Sicherung der Holzversorgung der Reichsstadt. 1427 erwarb die Stadt auch Hoheitsrechte über die Zeidler und den Wald, die sie bis zum Ende des alten Reiches im Jahre 1806 behielt. Der Markgraf behielt auch das Recht der Hochwildjagd, ebenso die Fraisch, also die hohe Gerichtsbarkeit. Das stete Bemühen der Reichsstadt, sich ein eigenes Hinterland zu schaffen, fand seinen Höhepunkt im Landshuter Erbfolgekrieg (1503 – 1505), als Nürnberg in seinem einzigen Eroberungsfeldzug all jene Gebiete unter seine Kontrolle brachte, die heute den Landkreis „Nürnberger Land“ ausmachen. 1419 bis 1514 hatte die Familie Schürstab Behringersdorf zu Lehen. Sie wohnte im „alten Schloss“ und ließ im Jahr 1439 eine Kapelle erbauen, die der Maria-Magdalena geweiht wurde. 1514 verkauften die Schürstab Behringersdorf an die Patrizierfamilie von Tucher. 1716 begannen sie mit dem Bau des neuen Schlosses. 1719 konnte die neue Maria-Magdalena-Kirche eingeweiht werden, der die Schürstab’sche Kapelle weichen musste, 1749 bauten die von Tucher das dazugehörige Pfarrhaus. Kulturgeschichtlich gesehen ist die barock ausgestattete Maria- Magdalena-Kirche am bedeutendsten. Sie bildet mit dem „alten“ und „neuen“ Schloss der Tucher, dem Mesner- und dem Pfarrhaus ein interessantes Ensemble aus dem 18. Jahrhundert. Malmsbach wurde früh zu einem Außenposten von strategischer Bedeutung vor den Toren Nürnbergs. Als 1448 der Besitzer die befestigte Anlage an den Erzfeind Nürnbergs, den Markgrafen von Ansbach Albrecht Achilles verkaufte, kam es zu Beginn des Ersten Markgrafenkriegs (1449 – 1451) zur Plünderung und Brandschatzung durch Wasserschloss Malmsbach

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