Maßnahmen zur Wohnraumanpassung im Landkreis Sonneberg

31 Sturzunfälle sind vermeidbar Sturzunfälle sind vermeidbar Hauptursache für Verletzungen im Alter sind Stürze, oft im eigenen Haushalt. Wir möchten Ihnen mit den folgenden Tipps helfen, Sturzgefahren zu erkennen und Stürze zu vermeiden. Stürzen kann man recht gut vorbeugen, oft sogar mit geringem Aufwand. Sinnvolle Maßnahmen sind zum Beispiel Kraftübungen für die Arm- und Beinmusku­ latur, Ausdauersportarten oder ein gezielter Koch- und Ernährungsplan. Die Angst vor Stürzen kann dazu führen, dass man sich mehr und mehr in die eigene Wohnung zurückzieht. Das ist schade, denn dieser Rückzug kann zu Einsamkeit und Isolierung führen. Bin ich sturzgefährdet? Erste Anzeichen können sein: ● ● Probleme, die Balance zu halten ● ● Unsicherheit beim Gehen, erkennbar auch am Ab- stützen an Wänden und Gegenständen, langsame und kleine Schritte ● ● Schwierigkeiten beim Aufstehen vom Stuhl oder Bett, oder beim Umsetzen vom Rollstuhl auf die Toilette ● ● Angst vor Stürzen Eine erhöhte Sturzgefährdung kann vorliegen bei: ● ● Altersbedingter Abnahme des Gleichgewichtssinns, Erkrankungen sollten vom Arzt abgeklärt werden ● ● Einem Sturz im letzten halben Jahr ● ● Einem Knochenbruch in den letzten zwei Jahren ● ● Bruch der Wirbelkörper durch Osteoporose ● ● Sehbehinderung oder wenn Brillen nicht entspre- chend angepasst sind ● ● Parkinson oder Schlaganfall mit Gehbehinderung ● ● Erkrankungen wie Epilepsie, Demenz oder Depression ● ● Beeinträchtigungen wie Unruhe, Desorientiertheit ● ● Täglicher Einnahme von vier oder mehr Medikamenten (Die Sturzgefährdung erhöhen Schlafmitteln und Be- ruhigungsmittel, auch blutdrucksenkende Mittel und Antidepressiva. Schlaf- und Beruhigungsmittel sollten wenn möglich, in Absprache mit dem Arzt, schritt­ weise reduziert werden.) Sie können vorsorgen durch: ● ● Gesunde Ernährung und ausreichend Trinken ● ● Regelmäßiges körperliches Training bis ins hohe Alter ● ● Für Erledigungen und Aktivitäten ausreichend Zeit einplanen ● ● Ruhezeiten im Tagesablauf einplanen ● ● Jährliche Kontrolle beim Augenarzt ● ● Anpassen der Wohnung – gute Beleuchtung, Barrieren und Gefahrenquellen beseitigen ● ● Tragen gut passender, sicherer Schuhe (guter Halt in der Ferse, rutschhemmende Sohle) ● ● Tragen von Hüftschutzhosen bei besonderer Gefährdung Ein regelmäßiger Spaziergang ist eine gute Grundlage, aber nicht speziell genug, um das Sturzrisiko zu vermin- dern. Sportarten die Kraft, Balance und Beweglichkeit gleichermaßen fördern, eignen sich besonders. Es gibt Sportangebote für jede Altersgruppe, z. B. auch Kurse zur Sturzprophylaxe für Hochbetagte. Die Kurse bieten neben der Freude an Bewegung auch Austausch und soziale Kontakte. Zu den Sportangeboten für Senioren im Landkreis Sonneberg berät Sie auch die Volkshoch- schule Sonneberg, Telefon: 03675 871620 Barrierefreie Maßnahmen und Alltagshilfen haben wir Ihnen in unserem Rundgang durch die Wohnung vorgestellt. Hier noch einmal wichtige Stichpunkte: ● ● gute Beleuchtung (schattenarm und blendfrei, auch im Keller, Nebenräumen, Garten, Außenbereich), Nachtlicht, Bewegungsmelder, Nachttischlampe ● ● ausreichend Haltegriffe, auch an der Eingangstür ● ● bei Stufen – günstig beidseitige Handläufe und Markierung der Stufen ● ● Fußmatte möglichst bodengleich oder Entfernen von Fußmatten, Läufern, Teppichen, die eine Stolpergefahr darstellen ● ● Türschwellen beseitigen (oder markieren), auch an Balkon /Terrassentür ● ● rutschfester Bodenbelag (auf Steinstufen Gummi­ streifen, auf Holztreppen Teppichmatten) ● ● Die Einrichtung eines Hausnotrufes kann, besonders bei alleinlebenden Menschen, das Sicherheitsgefühl erhöhen und im Notfall für schnelle Hilfe sorgen. Weitere umfangreiche Informationen zur Sicherheit im Internet unter: https://das-sichere-haus.de Im Internet gibt es Übungen und Broschüren zur Sturzprävention zum Herunterladen. Was tun, wenn man stürzt, weitere Informationen zum Thema Sturz „Aktiv in jedem Alter“ ist eine Initiative von Ärzten, Sportwissenschaftlern, Pflegewissenschaftlern, Psychologen, Sporttherapeuten, Krankengymnasten, Ergotherapeuten, Krankenschwestern und Sozial­ arbeitern. Das „Aktiv in jedem Alter“-Team hat es sich zur Aufgabe gemacht, die höchstmögliche Körper­ liche und geistige Gesundheit sowie die Lebensqualität älterer Menschen zu fördern: www.aktivinjedemalter.de

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=