Ratgeber Alter, Pflege & Demenz für Stuhr - Weyhe - Syke

Demenz ... oder doch nur Vergesslichkeit? 48 Halluzinationen und Parkinson-Symptome wie Muskel� steifigkeit und Zittern der Hände auf. Bei Demenzerkrankungenwerden häufig Mischformen diagnostiziert, besonders von der Alzheimer-Krankheit und vaskulärer Demenz. 3. Diagnoseschritt: Individuelle Probleme und erhaltene Fähigkeiten erfassen Für die Aufstellung eines Behandlungsplans, der individuelle Problembereiche wie auch vorhandene Fähigkeiten eines Menschen mit Demenz berück� sichtigt, wird der Arzt auch nach Unruhezuständen, Antriebsarmut, Aggressivität, Störungen des Tag-Nacht- Rhythmus, depressiven Verstimmungen, wahnhaften Überzeugungen und Sinnestäuschungen fragen. Wei� terhin wird nach erhaltenen Fähigkeiten, wie etwa sozialen Umgangsformen, Kommunikationsfähigkeit und praktischen Fertigkeiten gefragt. Die Angaben einer gut informierten Bezugsperson sind diewichtigste Informationsquelle des Arztes. Grenzen der Diagnostik Die klinische Diagnose der Alzheimer-Krankheit ist in über 80 Prozent der Fälle zutreffend. Die Sicherheit kann durch spezielle Untersuchungen noch erhöht werden. Dazu gehören die Darstellung der regionalen Hirndurch� blutung oder des regionalen Hirnstoffwechsels. Einen zuverlässigen Labortest für dieAlzheimer-Krankheit gibt es bisher noch nicht. Die Diagnose steht – und nun? Grundsätzlich haben Patienten Anspruch darauf, über ihre Diagnose aufgeklärt zu werden. Ebenso haben sie aber auch das Recht, die Diagnose nicht zu erfahren. ImGespräch mit dem Arzt kann geklärt werden, ob und wie viel jemand über seine Krankheit wissen möchte. Die Vermittlung der notwendigen und gewünschten Information muss in einer Sprache geschehen, die die Betroffenen verstehen können. Es ist zunächst sicher schockierend und schmerzlich zu erfahren, dass man selbst oder ein Familienangehöriger an einer Demenz leidet. Die ärztliche Diagnose kann aber auch eine wichtige Hilfe sein. Sie gibt eine Erklärung für die vor� handenen Probleme, bildet die Grundlage für eine gezielte Behandlung und ist eine wichtige Vorausset� zung für die weitere Lebensplanung. Behandlungsmöglichkeiten Die Alzheimer-Demenz ist heute noch nicht heilbar. Das Fortschreiten der Symptome lässt sich jedoch vorüber� gehend hinauszögern. Medikamente („Antidementiva“) stehen zurVerfügung, die über ungefähr ein Jahr die geis� tige Leistungsfähigkeit aufrechterhalten und sich auch positiv auf die Alltagsbewältigung auswirken können. Um die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen zu verbessern, aber auch um Verhaltensstörungen zu lindern, kann der Arzt

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