Ratgeber Alter, Pflege & Demenz für Stuhr - Weyhe - Syke

© Osterland@Fotolia © brainsil/Fotolia Demenz ... oder doch nur Vergesslichkeit? 50 im Lauf eines Jahres auf mehr als 300.000. Infolge der demografischen Veränderungen kommt es zu weitaus mehr Neuerkrankungen als zu Sterbefällen unter den bereits Erkrankten. Aus diesem Grund nimmt die Zahl der Demenzerkrankten kontinuierlich zu. Sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt, wird sich nach unterschiedlichen Vorausbe� rechnungen der Bevölkerungsentwicklung die Zahl der Betroffenen bis zum Jahr 2050 auf 2,4 bis 2,8 Milli� onen erhöhen bis 40.000 pro Jahr oder um 70 bis 110 pro Tag. In der älteren Bevölkerung ohne deutsche Staatsangehörigkeit gibt es etwa 51.000 Menschen mit Demenz. Die Zahl der Betroffenen, die noch nicht das 65. Lebensjahr erreicht haben, beträgt mehr als 25.000. Demenzen mit frühem Beginn Auch wenn die Zahl der Demenzerkrankungen mit dem Alter stetig steigt, gibt es durchaus Menschen, die bereits deutlich vor ihrem 65. Lebensjahr an einer Demenz erkranken. Im Alter von 45 bis 65 Jahren ist etwa jeder 1.000ste betroffen, in Deutschland zwischen 20.000 und 24.000 Menschen. Weniger als zwei Prozent aller Demenzerkrankungen fallen auf das Alter unter 65 Jahren. Leichtgradige Demenz Im frühen Krankheitsstadium stehen Beeinträchtigun� gen des Kurzzeitgedächtnisses im Vordergrund. Die Erkrankten können sich den Inhalt von Gesprächen nicht einprägen oder finden abgelegte Gegenstände nicht mehr wieder. Zusätzlich bestehen Störungen des planenden und organisierenden Denkens, Wortfin� dungs- und Orientierungsstörungen. Die Kranken erleben oft bewusst, dass sie etwas ver� gessen. Sie sind verwirrt, weil andere Menschen Dinge behaupten, an die sie sich nicht erinnern können. Dies wirkt bedrohlich für sie und es kommt vermehrt zu peinlichen Situationen. Je nach Persönlichkeitsstruktur reagieren die Erkrankten depressiv, aggressiv, abweh� rend oder mit Rückzug. Sie versuchen, eine „Fassade“ aufrechtzuerhalten. Die Betroffenen sind in diesem Stadium bei Alltagsaufgaben weitgehend selbststän� dig. Lediglich komplizierte Tätigkeiten, beispielsweise das Führen des Bankkontos oder die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, können sie nur mit Hilfe ausführen. Die Fähigkeiten, Urteile zu fällen und Probleme zu lösen, sind eingeschränkt, aber nicht aufgehoben. Aus diesem Grund müssen Betroffene in diesem Krankheitsstadium an den Entscheidungen bezüglich ihrer Behandlung und Betreuung beteiligt werden. Mittelschwere Demenz Die Einschränkungen von Gedächtnis, Denkvermö� gen und Orientierungsfähigkeit nehmen allmählich zu und erreichen einen Grad, der die selbstständige

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