20 Hilfsmittel, Pflegehilfsmittel oder Alltagshilfen? Hilfsmittel, Pflegehilfsmittel oder Alltagshilfen? Es gibt inzwischen unzählige Hilfsmittel, die im Alltag das selbstständige Leben ermöglichen bzw. erleichtern, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Doch wo genau besteht der Unterschied zwischen Hilfsmitteln, Pflegehilfsmitteln oder Alltagshilfen? Hilfsmittel sind immer notwendig, um den Betroffenen bei der Bewältigung von Krankheiten oder einer Behinderung das Leben zu erleichtern und in einigen Fällen sogar zur Genesung beizutragen. Dazu zählen sowohl Rollstühle, Rollatoren, orthopädische Schuhe und Schuheinlagen als auch Prothesen, Kompressionsstrümpfe, Haltegriffe, Hörgeräte oder Sehhilfen. Auch wenn die Produktpalette sehr breit ist, finanzielle Unterstützung von der Krankenkasse erhalten Sie nur dann, wenn diese im Hilfsmittelverzeichnis aufgeführt sind (siehe § 33 SGB – Sozialgesetzbuch) und Sie eine ärztliche Verordnung erhalten haben. Pflegehilfsmittel werden – wie der Name schon sagt – in der häuslichen Pflege benötigt, um den Pflegebedürftigen eine selbstständige Lebensführung zu ermöglichen. Gleichzeitig dienen sie zur Linderung von Beschwerden, wenn dadurch unnötig Schmerzen vermieden werden. Sie erleichtern den Pflegealltag enorm und unterstützen die Angehörigen der Betroffenen ebenfalls. Das können zum Beispiel Anti-Dekubitus-Matratzen, Pflegebetten, Badewannenlifter, Duschstühle, Haltegriffe oder WCSitzerhöhungen sein. Wenn in bestimmten Fällen die Finanzierung nicht von der Krankenkasse übernommen wird, können die Pflegebedürftigen bei der Pflegeversicherung einen Antrag stellen. Anspruch auf die Versorgung mit Pflegehilfsmittel haben nur Pflegebedürftige, die vom Medizinischen Dienst (MD) bereits in einen Pflegegrad eingestuft worden sind (siehe § 40 SGB – Sozialgesetzbuch XII). Alltagshilfen werden – im Gegensatz zu den Hilfs- und Pflegehilfsmitteln – von allen Generationen beansprucht. Die Kosten werden von der Krankenkasse nicht übernommen und auch die Pflegeversicherung bietet keinerlei finanzielle Unterstützung dafür. Hierbei handelt es sich um einfache Gegenstände des täglichen Lebens wie beispielsweise rutschfeste Unterlagen, spezielle Bestecksets, Flaschenöffner mit Hebelwirkung oder Fernbedienungen bzw. Telefone mit großen Tasten. Sie fördern die Sicherheit im täglichen Leben und unterstützen die Selbstständigkeit. Mittlerweile gibt es auch zahlreiche digitale Alltagshilfen wie elektronische Türspione, Lichtsensoren, Bewegungsmelder, elektrische Türen bzw. Rollläden und vieles mehr. Den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Für jeden Bereich in der Wohnung gibt es die unterschiedlichsten Hilfsmittel, die die Nutzung der Alltagsgegenstände für alle Bewohner erleichtern. Mit welchen Hilfsmitteln Sie Ihr Leben im eigenen Haushalt bequemer gestalten können, erfahren Sie bei einer Wohnberatung, bei einem Physio- oder Ergotherapeuten oder im nächsten Sanitäts- bzw. Gesundheitshaus. Eine Fülle von Angeboten finden Sie auch im Internet in diversen Online-Shops für barrierefreies Wohnen. Das breite Spektrum der Pflegehilfsmittel finden Sie im folgenden Hilfsmittelverzeichnis der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV): https://hilfsmittel.gkv-spitzenverband.de Inzwischen sind bereits über 36.000 Produkte im Hilfsmittelkatalog enthalten. Nur für diese kommt eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse infrage. Im GKV-Hilfsmittelverzeichnis können Sie online schnell überprüfen, ob das gewünschte Produkt dabei ist: www.rehadat-gkv.de Auch bei Ihrem Hausarzt oder in Sanitätshäusern erfahren Sie, für welche Hilfsmittel die Gesetzliche Krankenversicherung die Kosten übernimmt. © famveldman - stock.adobe.com
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