Wohnraumanpassung Suhl

35 Behindertenwerkstätten Behindertenwerkstätten Für viele Menschen mit Behinderung dienen die Behindertenwerkstätten zur Integration in das Arbeitsleben sowie zur beruflichen Rehabilitation. Sie werden zum Teil auch als Eingliederungshilfe in Betracht gezogen. Begriff und Aufgaben der Werkstatt für behinderte Menschen sind im § 219 (SGB IX) gesetzlich verankert. Das Thema wurde im 2016 verabschiedeten Bundesteilhabegesetz (BTHG) nochmals festgehalten. Die Idee für eine Werkstatt für behinderte Menschen (kurz WfbM) – wie die offizielle Bezeichnung heißt – entstand Ende des 19. Jahrhunderts. Unter dem Motto „Arbeit statt Almosen“ errichtete Friedrich von Bodelschwingh (der Ältere) ab 1898 die ersten Einrichtungen dieser Art, die zunächst auch als „Arbeiterkolonien“ oder „Wanderarbeitsstätten“ fungierten. Die v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel (kurz Bethel) sind ein Verbund aus fünf eigenständigen, kirchlichen Stiftungen privaten Rechts. Die diakonischen Einrichtungen zählen bis heute noch zu den ältesten Werkstätten für Menschen mit Behinderung in Deutschland. Ihr Hauptsitz befindet sich im Bielefelder Stadtbezirk Gadderbaum. Die Behindertenwerkstätten erfüllen mehrere Aufgaben und spielen als verlässliche Partner eine wichtige Rolle im Leben von Menschen mit Behinderungen: • Teilhabe an Bildung und Arbeit, • Entfaltung der eigenen Persönlichkeit, • Förderung der individuellen Fähigkeiten und Potenziale, • Unterstützung und Betreuung in einer geschützten Umgebung, • vielfältige Tätigkeiten wie Montagearbeiten, Verpackungstätigkeiten, Dienstleistungen oder sogar handwerkliche Arbeit, • soziale Integration und Sozialisation durch den Austausch mit anderen, • gemeinsame Aktivitäten tragen dazu bei, soziale Kompetenzen zu entwickeln und das Gefühl der Zugehörigkeit zu stärken, • individuelle Förderung unterstützt die Selbstständigkeit, • Entwicklung von Schlüsselqualifikationen für den Arbeitsmarkt, • Einhaltung von Qualitätsstandards für die angebotenen Dienstleistungen. Es ist sehr wichtig, sich vorher zu informieren, welche Aufgaben unter welchen Konditionen erfüllt werden müssen, und die Vereinbarungen im Vertrag vor der Unterschrift gründlich zu überprüfen. Manchen Behindertenwerkstätten bieten auch Wohnmöglichkeiten in der Nähe des Arbeitsplatzes, was für viele eine große Erleichterung ist. Nützliche und wichtige Informationen zu den Werkstätten für behinderte Menschen erhalten Sie im Internet, bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e. V. (BAG WfbM) unter: www.bagwfbm.de Laut dem aktuellen Jahresbericht der BAG WfbM sind im Augenblick rund 310.000 Werkstattbeschäftigte in ihren Mitgliedswerkstätten bundesweit tätig (Stand 2023). © Firma V - stock.adobe.com

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