Bürger-Informationsbroschüre der Gemeinde Tegernheim

4 Tegernheim im Nordosten (Am Mittelberg, Weinbergstraße, Zur Adlerseige) Geschichte der Gemeinde Vor- und Frühgeschichte Schon in der Stein- und Bronzezeit hielten sich Menschen auf dem heutigen Tegernheimer Gemeindegebiet auf. Es konnten in Tegernheim mehrere vor- und frühgeschichtliche Siedlungsstellen nachgewiesen werden. So existierten z. B. im Bereich westlicher Mittelweg, Von-Heyden-Straße und Carl-Orff-Straße um 1000 v. Chr. eine Siedlung und ein Gräberfeld der Urnenfelder-Kultur. In der Zeit der Völkerwanderung (375–500 n. Chr.) war das Flachland im Gebiet um Regensburg kaum besiedelt. Nach Abzug der Römer um 450 n. Chr. nahmen germanische Gruppen das Land in Besitz und besiedelten in der Zeit von 500 bis 700 n. Chr. den Regensburger Donaubogen. Tegernheims erste Erwähnung In einer Urkunde der „Emmeramer Traditionen“ wird der Ort Tegernheim zum ersten Mal erwähnt. In diesem Rechtsakt vom 11. Februar 901 übergab ein gewisser Hitto seinen Streubesitz in Matting, Wolferkofen, Friesheim und auch in Tegernheim und Barbing der Kirche. Tegernheim als Weinbauort Für das Jahr 1186 findet sich die erste urkundliche Erwähnung eines Weinberges in Tegernheim. 1207 überließ die Äbtissin Salome von Obermünster Leuten aus Tegernheim und Schwabelweis Waldstücke zur Anlage von Weingärten. 1582 brachten 36Weinberge einen Ertrag von ca. 40.000 Liter Wein. Die Rebflächen konzentrierten sich hauptsächlich um folgende Anbaugebiete, nämlich den Vorderberg, Hinterberg, Klöpfl und Vogelherd. Eine zunehmend schlechter werdende Weinqualität führte zu einem stetigen Rückgang des Weinbaus amgesamten Donaubogen. Die ganzeWeinernte wurde 1912 durch die Peronospora-Erkrankung (Falscher Mehltau) vernichtet. Dadurch kam in Tegernheim der Weinbau völlig zum Erliegen. Rund 50 Jahre später wagte Michael Wimmer jun. einen Neuanfang und baute 125 Pfropfreben MüllerThurgau und 125 Pfropfreben Perle als Hausstöcke an (1966). Derzeit bebaut Hobbywinzer Rudolf Engl am Vorderberg (Mittelberg) eine Rebfläche von fünf Ar (1983). Johann und Heidi Fischer bewirtschaften als Hobbywinzer in der Flur Frauenhölzl eine Rebfläche von zehn Ar (2003). Tegernheims politische Geschichte Mit der verfassungsrechtlichen Neugestaltung des Königreichs Bayern trat 1818 das Gemeindeedikt in Kraft. Dadurch wurde Tegernheim eine politisch selbstständige Gemeinde und bildete eine eigene Bürgermeisterei. Tegernheim sollte in den Jahren 1917 bis 1923 nach Regensburg eingemeindet werden, blieb aber nach wie vor selbstständig. In den Jahren von 1922 bis 1939 machte sich ein starker Wandel in der Bevölkerungsstruktur bemerkbar. Rund 40 Prozent der Berufsangaben waren 1922 der Landwirtschaft zuzuordnen und 1939 nur mehr ca. 17 Prozent. Ein Bombenangriff am 9. Dezember 1944 verwüstete das Dorf schwer. Sieben Menschen kamen ums Leben. Am 25. April 1945 besetzten amerikanische Truppen den Ort. Als Folge des Zweiten Weltkrieges kamen viele Flüchtlinge und Heimatvertriebene nach Tegernheim. Ihr Anteil betrug etwa 20 Prozent der Wohnbevölkerung. Tegernheim ist von Karte von 1568: Das Dorf wird hier als Degerhaim bezeichnet. Oberhalb davon sind Rebstöcke eingetragen, welche die Weinberge symbolisieren.

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