Leben, wohnen und erholen in Tirschenreuth

Alle Informationen auf einen Blick unter www.museumsquartier-tirschenreuth.de Fachbereich Krippen: Tirschenreuth ist Krippenstadt. Die jahrhundertealte Schnitzer-Tradition hat ein regional wiederkehrendes typisches Figurenensemble entstehen lassen, abseits von Maria und Josef: Da sind Betrunkene, die vom Wirtshaus heimschleichen, da sind Bettler mit Spezialfunktion, sprichwörtliche Sterndeuter, „Goaßreiter“ und vieles mehr… Ob aus Papier, Lindenholz oder Porzellan: Die tausenden Figuren und Szenen in unseren Krippen sind absolute Unikate. Oder haben Sie schon einmal den Teufel höchst selbst nur 50 Zentimeter neben dem Jesuskind in einer Krippe gesehen? Fachbereich Johann Andreas Schmeller: Jeder Tirschenreuther, den es schon mal in weite Ferne (über 30 Kilometer) verschlagen hat, kennt das Problem: Die Menschen! Sie verstehenuns nicht. Unsere lebendige Mundart ist heute stolzes Kulturerbe. Eine Tüte heißt hier Gugganund eine Wäscheklammer heißt Klupperl. Die Sprache war vielleicht auch deshalb für den berühmtestenSohn der Stadt seit jeher ein Wunderwerk. Der Sprachforscher Johann Andreas Schmeller hat als erster die BayrischenDialekte in vier Bände gefasst. Unsere Dauerausstellung erzählt von diesem Abenteuer. Fachbereich Plan-Weseritzer Heimatstube: Ein Güterzug, ein Koffer – die Heimat künftig nur noch aus der Ferne sehen. Im letzten Kriegsjahr 1945 war das das Schicksal zigtausenderDeutscher in Böhmen. Tirschenreuth wuchs damals um 50 Prozent. UnsereStadt hat davon bis heute profitiert! 60 Unternehmen sind entstanden und die neuen Siedlungen von einst heute noch bewohnt. Über das Leben mit Tanz, Musik und Handarbeit im ehemaligen Landkreis Plan-Weseritz erzählt diese emotionale Ausstellung – bis hinein in die heutige Zeit. Denn inzwischen sind Planá und Tirschenreuth eng verbundene Partnerstädte. Fachbereich Ikonen: Am Anfang waren sie alle nur ein Stück Holz – dieses Holz wurde vor Jahrhunderten durch kunstvolle Malerei und viel Gold zu etwas Göttlichem. Ikonen, also orthodoxe Heiligenbilder auf Holz, haben nämlich den Anspruch unserem irdischen Leben die Gegenwart Gottes zu vermitteln. Die Ikonenmalerei beherrschte der Tirschen­ reuther Erich Werner. Seine wertvolle Ikonen­ sammlung aus ganz Osteuropa hat er dem MuseumsQuartier vermacht. Der golddurchflutete Ausstellungsraum ist ein spirituelles Erlebnis. 34

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