Trier - Ihr Stadtteil Tarforst

Landkarte von Tarforst 1856 Ein Blick in die Geschichte des Stadtteils Trier-Tarforst 9 Ein Blick in die Geschichte des Stadtteils Trier-Tarforst Tarforst und Umgebung sind alter geschichtlicher Boden. In der Römerzeit befand sich hier eine Siedlung, die mit „ad sanctas arbores“, bei den heiligen Bäumen, benannt wird. Der Ort lag, so die Legende, in der Nähe einer keltischen Kultstätte. Im Laufe der Jahr­ hunderte entstand durch die Umformung der lateinischen Worte der Name Centarbers, der erstmals 1135 im Urbar (Güterverzeichnis) der Trierer Benediktinerabtei St. Maximin urkundlich erwähnt wird. Im Archivium Maximinianum der Stadtbibliothek und im Landeshaupt­ archiv befinden sich über 50 Abschriften sowie Originaldokumente von mittelalterlichen Urkunden, Weistümern und Markenbegehungen, die über die Ortsentwicklung und Herrschaftsverhältnisse berichten. Der Name des Ortes erscheint dort unter anderem als Tarbrost, Tarbourst, Tharfurth und erstmalig 1693 als Tarforst. Im Dialekt wird Tarforst schon seit Beginn des 18. Jahrhunderts Terbych oder Terbicht genannt. Im Kurfürstentum Trier gehörte Tarforst also schon sehr früh zu den Vor- ortgemeinden der Abtei St. Maximin. Schon vor dem Bau des Maximiner Hofs 1586 verfügte die Abtei über ausgedehnten Grundbesitz in Tarforst. Um das Zehnthaus der Abtei vergrößerte sich der Ort stetig. Nach dem Einmarsch der französischen Revolutionsheere in das Rheinland, wurde das linksrheinische Gebiet ab 1798 zu Frankreich, und 1801 das Trier-Saarburger Land als Arrondissement Trier in das Saardepartement eingegliedert. Nach dem Sieg über Napoleon kam das Rheinland unter preußische Verwaltung und wurde Teil der Rhein- provinz. Die Gemeinde Tarforst, mit seinen rund 200 Einwohnern, wurde von 1816 bis 1935 dem Kreis Trier-Land, Bürgermeisterei Amt Schöndorf / Irsch, zugeordnet. Anschließend gehörte man bis 1968 zur Bürgermeisterei Trier-Land bevor der Ort und noch ein Jahr, bis zur Ein- gemeindung im Juni 1969, zur Verbandsgemeinde Trier-Land gehörte. Von der Landgemeinde, dem Struktur­ wandel und Universitätsansiedlung zum Vorort der Stadt Trier Die Bewohner von Tarforst waren von Anfang an bodenständige Bauern. Ihre Ländereien reichten vom Petrisberg bis zur Lichtenthals Mühle an der Ruwer und von der Grenze zu Filsch bis zum Grüneberg. Es wurde fast ausschließlich Acker- und Weinbau sowie Viehzucht betrieben. Handel und kleineres Gewerbe waren nur gering ausge- prägt. Die Arbeit in Haus und Feld war mühevoll und viele Feldarbeiten mussten in Gemeinschaft mit den Nachbarn ausgeführt werden. Aus- besserungen von Straßen und Feldwegen sowie Waldarbeit waren Fronarbeit. Der magere Boden konnte nicht alle Bewohner ernähren und so suchten viele ab dem Ende des 19. Jahrhunderts ihre Arbeitsplätze in den Betrieben und Werkstätten der nahegelegenen Stadt Trier und bei den umliegenden Weingütern. Daher kam um die Jahrhundertwende der Aufbau der Staatlichen Weinbaudomäne Avelsbach sehr gelegen.

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