Trier - Ihr Stadtteil Tarforst

Ein Blick in die Geschichte des Stadtteils Trier-Tarforst 13 bis heute noch den Charakter eines typischen Dorffriedhofs erahnen. Auf diesem ehemaligen „Kirchhof“ steht nordwestlich von der Kirche ein Friedhofskreuz aus rotem Sandstein von 1886, in dem im späten 19. Jahrhundert üblichen Historismus-Stil, ein sogenanntes Baumkreuz. Der Friedhof wurde 1966 einige hundert Meter weiter hinauf die Straße Am Hötzberg verlegt. Der TARFORSTER FLURKREUZWEG mit Abschlusskapelle stand ursprüng­ lich am Petrisberg. Die Stationen und Rahmen in neugotischem Stil wurden um 1880 in der Werkstatt des damaligen Trierer Dombaumeisters entworfen und gearbeitet, die 14 Reliefplatten der Leidensgeschichte Jesu von Steinmetzen der Kölner Dombauhütte ausgeführt. Tarforster Mitglieder der Marianischen Bürgersodalität haben den Kreuzweg 1929 für 350 Reichsmark je Station erworben. Sie haben ihn von dem ursprünglichen Standort mit ihren Fuhrwerken nach Tarforst gebracht und am Wegrand auf ihren Äckern wieder aufgebaut. Durch Kriegs- und Nachkriegsereignisse, Umwelteinflüsse und mutwillige Zerstörung boten die einzelnen Stationen Anfang der 1970er Jahre ein Bild der Verwüs- tung. Ausgehend von der Tarforster Bürgerinitiative, initiiert durch den damaligen Ortsvorstehers Marcellus Gehlen, und mit Unterstützung vieler öffentlicher und privater Spender erfolgte eine Restaurierung. Die Instandsetzungs- und Konservierungsarbeiten wurden während 18 Jahren bis 1993 durchgeführt. Eine weitere Reinigung, Restaurierung und ein Anstrich des Kreuzwegs erfolgten 2011. Hierfür hatte der Ortsbeirat Trier-Tarforst 15.000 Euro aus seinem Budget zur Verfügung gestellt. Andreaskirche Andreasbrunnen 1969 Andreasbrunnen heute Im alten Ort, direkt unterhalb der Kirche befindet sich ein weiteres Baudenkmal. Der MAXIMINER HOF von 1586 mit einer steinernen Wendeltreppe in dem achteckigen Treppenturm. Der Abt repräsentierte im Dorf die Gerichtshoheit von St. Maximin und seit Ende des 16. Jahr- hunderts war der Maximinische Hof auch Ort für Gerichtssitzungen. Nach der Säkularisation kaufte die Förster- und Jägerfamilie Blesius, Vorfah- ren der heutigen Eigentümer, um 1811 den Maximiner Hof. Die Familie Gehlen renovierte das Traditionshaus 1930 und 1988 denkmalgerecht und es dient Familienmitgliedern bis heute als Wohnhaus. Für die Wasserversorgung gab es bis zum Bau einer Wasserleitung im Jahr 1907 vier DORFBRUNNEN, die auch als Waschplatz und Viehtränke dienten. Zwei dieser Wasserstellen sind erhalten und werden heute noch als Nutzwasserreservoir genutzt. Der ANDREASBRUNNEN war für die Dorfbewohner das öffentliche Waschhaus und bis zu seiner Neugestaltung 2005 vollständig überdacht. Der vordere Steintrog mit einem Fassungsvermögen von bis zu 5.000 Liter blieb erhalten, während die beiden senkrecht anstoßenden hinteren Tröge und die Überdachung abgetragen wurden. In der Werkstatt des Trierer Künstlers und Bildhauers Thomas Föhr entstanden aus witterungs­ beständigem Basalt der heutige Brunnenstock sowie das Bronzerelief des Kirchenpatrons St. Andreas, dargestellt als älterer Mann mit Bart und dem typischen X-förmigen Kreuz. Kreuzwegkapelle

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