Schule - und was dann? 2019/2020 IHK Trier

Teil 1 – Vielfalt der Ausbildungswege 23 und wann, und wie weit, das wird die Zukunft zeigen. Aber der Wunsch ist definitiv da. IHK Trier: Gibt es noch etwas, das Sie zum Thema Ausbildung sagen möchten? Daniel Schumacher: Vielleicht eine kleine Erfahrung aus meinem Freundeskreis, die das Potenzial der Ausbildung sehr schön aufzeigen kann. Einer meiner besten Freunde ging mit mir in der Grundschule in dieselbe Klasse. Für mich ging es auf das Gymnasium, für ihn auf eine Realschule Plus. Anschließend absolvierte er eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann. Er hat sich über die Jahre mit harter Arbeit und Einsatz eine Karriere aufgebaut: Er ist mittlerweile zum Leiter des Vertriebs seiner Firma aufgestiegen mit gerade einmal 24 Jahren! Mich hat das sehr beeindruckt und auch selbst für meine Ausbildung inspiriert. Ich habe begriffen: Du brauchst kein Studium, um Erfolg zu haben, solange du das, was du tust, bewusst angehst und dahinterstehst! Nur du selbst bist deine eigene Grenze. IHK Trier: Herzlichen Dank für Ihre Offenheit und Ihre Zeit, Herr Schumacher. Ich bin mir sicher, dass Ihre Perspektive sehr wertvoll für Schüler und Eltern ist. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg in Ihrer Ausbildung und freue mich sehr, dass Sie Ihren Weg gefunden haben. Daniel Schumacher: Ich danke Ihnen für Ihre Wünsche, Frau Barth. Ich hoffe, dass meine Erfahrung Schülern und Schülerinnen für ihre Berufsorien- tierung nützlich sein kann. IHK Trier: Woher wissen Sie, dass Ihre Entscheidung jetzt die richtige war? Daniel Schumacher: Ich fühle mich viel besser als zu meinen Studentenzei- ten. Es ist in mir eine Ruhe eingekehrt, die ich vorher nie erreichen konnte. Bei NATUS fühle ich mich sehr gut aufgehoben: Ich mache kontinuierlich interessante Erfahrungen bei meiner Arbeit, habe einen gut strukturierten Ausbildungsablauf, werde für meine Arbeit entlohnt und habe viele tolle Freunde hier gefunden. Das ist eine ganz andere Qualität der Unabhängig- keit, die mir ein stetiges Erfolgsgefühl gibt. Für mich war es die richtige Entscheidung! IHK Trier: Haben Sie schon Pläne, wie es nach der Ausbildung weitergehen soll? Daniel Schumacher: Ich möchte zuerst einmal in meiner Ausbildung viel sehen. Ich durchlaufe unterschiedliche Abteilungen, bevor ich mich für einen Schwerpunkt entscheiden werde. Diese Freiheit habe ich jetzt! Wahrscheinlich möchte ich nach abgeschlossener Ausbildung erstmal 1 – 2 Jahre arbeiten und dann weiterschauen, welche Art von Weiterbildung ich anstreben möchte. Auch hier gibt es ja eine Vielzahl an Möglichkeiten. IHK Trier: Das heißt, es steht für Sie bereits jetzt fest, dass Sie sich weiterbilden möchten? Daniel Schumacher: Ja, durch die Berufswelt bin ich ein sehr ehrgeiziger Mensch geworden. Ich habe jetzt meinen Weg gefunden und meine Karriere gestartet. Jetzt möchte ich mein Bestes geben. In welcher Form Schritt auf die jungen Menschen zugehen sollten, um mögliche Barri- eren präventiv aufzulösen. Allerdings müssen die Angebote natürlich auch von den Schulen angenommen werden. Das Projekt Azubi-Botschafter geht beispielsweise in die richtige Richtung. Seit Kurzem engagiere ich mich auch selbst bei NATUS für dieses Projekt. IHK Trier: Was empfehlen Sie Eltern, die ihre Kinder im Berufsorientierungs- prozess begleiten? Daniel Schumacher: Ermutigen Sie Ihr Kind, möglichst viele Optionen zu sehen, wenn möglich auch zu erleben. Ermutigen Sie zur Selbstständigkeit, nur so orientiert sich Ihr Kind in eine Richtung, die langfristig Erfolg und Zufriedenheit verspricht. Natürlich sind auch hier praktische Erfahrungen mehr wert als „Hörensagen“, das ist der beste Weg, um sich von Berufen ein Bild machen zu können. Helfen Sie Ihren Kindern dabei, ihre Möglichkeiten auszuloten, Wege aufzuzeigen, anstatt sie zu leiten. IHK Trier: Welche Hilfestellung können Sie Schülern geben, die sich gerade mit dem Thema Studium vs. Ausbildung beschäftigen? Daniel Schumacher: Blendet die Ausbildung nicht aus! Ein Studium ist nicht per se die falsche Entscheidung, aber die Ausbildung legt den Fokus auf ganz andere Kriterien. Praktisches Lernen durch qualifizierte Mitarbeiter – das Leben in einem Betrieb – in Verbin- dung mit dem theoretischen Wissen aus der Schule, bilden gemeinsam eine Kernkompetenz, welche in einem späteren Berufsleben sehr gefragt ist. Praktische Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen. © auremar - stock.adobe.com

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=