Amt Trittau Jahrbuch 2020

32 AMT TRITTAU Gemeinde Trittau abgewogen werden und die Hürden werden größer, wie z. B. bei Natur- schutz, der Grünerhaltung oder dem Schutz von Waldflächen. Dies ist dem verantwortungsvollen Umgang mit unseren Ressourcen geschuldet und richtig, bedeutet aber auch, dass die Erstellung von Bebauungspla- nungen einfach länger dauert. Es bleibt zu hoffen, dass nun im vor uns liegenden Jahr zügig mit der Er- schließung des B-Plangebietes be- gonnen werden kann, denn Kinder- tagesstätten werden nach wie vor sehr dringend benötigt. Aus diesem Grund hat die Gemeindevertretung im vergangenen Jahr auch den Be- bauungsplan B59 für den gegen- überliegenden Bereich der Hambur- ger Straße (nordwestliche Seite) angeschoben. Hier soll ebenfalls eine Kindertagesstätte entstehen. Da es bis zur Realisierung der beiden neu zu bauenden Kindertagesstätten noch dauern wird, hat die Gemein- devertretung noch im Dezember beschlossen, die Errichtung einer weiteren provisorischen Kinderta- gesstätte zu prüfen und zu verfol- gen. Ins Auge gefasst ist, auf dem Grundstück der Katholischen Kirche in der Hebbelstraße Container für eine provisorische Kita aufzustellen und so schnell als möglich zur Über- brückung der Platznot in Betrieb zu nehmen. Sorgen macht der Gemeinde bei der Finanzierung aller Kindertagesstät- ten das sogenannte Kita-Reformge- setz, das die Landesregierung am Jahresende auf den Weg gebracht hat. Es soll ab August 2020 gelten und bringt mit großer Wahrschein- lichkeit eine erhebliche finanzielle Mehrbelastung für die Gemeinde mit sich. Nach wie vor fehlt Wohnraum in Trittau. Der Nachfragedruck ist seit Jahren hoch, Grundstücke undMiet- wohnungen sind knapp. Deswegen schaut die Gemeindevertretung nun auch, wo sich im Bereich alter Be- bauungspläne Möglichkeiten zur sogenannten Verdichtung, also der besseren Ausnutzung der Grundstü- cke, schaffen lassen. Begonnen wur- de damit imBereich des Bebauungs- plans B1 (nördlich Breslauer Straße). Dieses in der Nachkriegszeit ent- standene Baugebiet ist durch Sied- lungshäuser mit großen Gärten geprägt. Hier kann und sollte über eine bessere Bebaubarkeit der Grundstücke nachgedacht werden. Nach einer Bürgerinformationsver- anstaltung hat der Planungsaus- schuss das Verfahren zur Änderung des Bebauungsplanes im vergange- nen Jahr auf den Weg gebracht. Mit dem Bebauungsplan B35b Teil A und B ist ein großes neues Wohnge- biet östlich der Bürgerstraße und südlich des neuen famila-Marktes vorgesehen. Lange hat die Gemeinde daran gearbeitet. Es soll in zwei Ab- schnitten realisiert werden. ImMärz konnte der erste Teil dieses Bauge- bietes (B35 Teil A) Rechtskraft erlan- gen. Hier sind sowohl Grundstücke zur Bebauung mit Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern vorgesehen, aber auch der dringend benötigte Miet- wohnraum. Der Wohnraumwird zum Teil auch sozial gebunden sein. Jetzt sind die Investoren am Zug, um mit der Erschließung des B35b Teil A zu beginnen. Aus Sicht der Gemeinde bleibt zu hoffen, dass dies so schnell wie möglich geschieht. Über die Bebauungspläne bzw. die Landesbauordnung ist es kaummög- lich, die Anzahl herzustellender Stell- plätze bei Neubauten festzuschrei- ben. Da wir aber feststellen müssen, dass jeder Haushalt in der Realität wesentlich mehr Fahrzeuge besitzt, als Stellplätze, habenwir zunehmend Probleme mit PKWs, die im öffentli- chen Raum auf den Straßen parken. Um dies zu lösen, möchte die Ge- meinde eine Stellplatzsatzung schaf- fen. Mit Hilfe dieser Satzung kann die Anzahl herzustellender PKW- Stellplätze bei Bauvorhaben über das gesetzlicheMaß hinaus vorgeschrie- ben werden. Die Satzung wurde im vergangenen Jahr auf den Weg ge- bracht und soll im vor uns liegenden Jahr endgültig verabschiedet werden. Die Nachfrage nach Gewerbeflächen von Unternehmen aus Trittau, die sich neu ansiedeln oder sich hier erweitern wollen, ist groß. Deswegen hat die Gemeindevertretung im ver- gangenen Jahr die Planung eines neuen Gewerbegebietes begonnen. Es soll südlich der Großenseer Stra- ße in Höhe der Ausfahrt der B404 entstehen. Überlegungen zu diesem Bebauungsplan B51 gibt es schon lange. Nachdem grundlegende Din- ge u. a. mit der Landesplanungsbe- hörde geklärt wurden, konnte im vergangenen Jahr endlich der Auf- stellungsbeschluss für diesen Be- bauungsplan gefasst werden. Er wird durch die Wirtschafts- und Aufbau- gesellschaft Stormarn mbH (WAS) realisiert werden. Bei allen Planungen, die die Gemein- de vornimmt, sind die Vorgaben des Landes zu berücksichtigen. Der Lan- desentwicklungsplan und die davon abgeleiteten Regionalpläne des Lan- des Schleswig-Holstein legen einen raumordnerischen Rahmen fest, innerhalb dessen sich die Gemeinden entwickeln können. Im vergangenen Jahr ist mit dem Prozess der Neu- aufstellung der Regionalpläne be- gonnen worden, in den sich auch die Gemeinde eingebracht hat und ein- bringen wird. Denn hier werden grundlegende Möglichkeiten für die zukünftige Entwicklung unseres Or- tes geschaffen. Das Erfreuliche dabei ist, dass es gelungen ist, alle Ge- meinden des Amtes für ein gebün- deltes Vorgehen zu gewinnen. So erhält unsere Stimme beim Land dann viel mehr Gewicht bei der Be- rücksichtigung Trittauer Interessen. Um bessere Bedingungen für das Fahrradfahren in Trittau zu schaffen, wurde im vergangenen Jahr mit der Erstellung eines Radverkehrskon- zeptes begonnen. Ziel des Konzeptes ist es, kurzfristige Maßnahmen zu erarbeiten und eine systematische langfristige Planung für das Fahr- radfahren in Trittau zu schaffen. Ein wichtiger Baustein für das Radver- kehrskonzept sind auch die enga- gierten Bürgerinnen und Bürger, die am Offenen Arbeitskreis Rad- verkehr teilnehmen. Der OAK Rad- verkehr wurde ins Leben gerufen, um ein Forum zum Austausch und vor allem die Möglichkeit der Teilhabe zu geben. Im Sommer hat das be- auftragte Ingenieurbüro mit einer Bestandsaufnahme für das Rad- verkehrskonzept begonnen. Zum Abschluss dieser ersten Phase Ende des Jahres wurden in Form eines Radverkehrsforum die Bürgerinnen und Bürger und bei einem Jugend- forum speziell die Jugendlichen be- teiligt. Wie wichtig eine vernünftige Grundlage für den Radverkehr in Trittau ist, zeigt die große Beteili- gung am Arbeitskreis und an der Erstellung des Radverkehrskonzep- tes. Auch die große Beteiligung am Stadtradeln, das im Sommer statt- fand, macht dies deutlich. Die Sanierung unserer Straßen ha- ben wir im vergangenen Jahr fort-

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