Jahrbuch für das Amt Trittau 2023

Bericht der Gemeinde Trittau AMT TRITTAU 27 Gemeinde Trittau schulischen Betreuung der Schulkinder gemacht. Es ist gelungen, das dem Schulzentrum benachbarte Grundstück Im Raum 21 zu erwerben, um hier eine gemeindeeigene Betreuungseinrichtung zu schaffen. Nach intensiver Beratung der Gremien wurden zunächst Container geleast und auf dem Grundstück aufgestellt. Darin sind die Betreuungsräume provisorisch integriert. Die zwei sich noch auf dem Grundstück befindlichen Häuser werden für eine Übergangszeit zur Unterbringung ukrainischer Geflüchteter genutzt. Für die provisorische Aufstellung der Container hatte sich die Gemeinde entschieden, weil ein großer Zeitdruck bestand und parallel zur Aufstellung der Container ein neues großes Gebäude auf dem Grundstück geplant werden kann. Der Träger für die neue Betreuungseinrichtung, die nach der Farbe eines der Häuser auf dem Grundstück „Gelbes Haus“ benannt ist, ist die Südstormarner Vereinigung für Sozialarbeit (SVS). Schon im September konnte der Betrieb des Gelben Hauses aufgenommen werden. Am Ortsausgang Großenseer Straße direkt gegenüber der Auffahrt zur B404 entsteht zurzeit ein neues Gewerbegebiet. Die Planungen dafür haben die Gemeinde lange Jahre beschäftigt. Im Oktober begannen nach dem ersten Spatenstich endlich die Erschließungsarbeiten für das 14ha große Areal. Vermarktet und erschlossen wird das Gewerbegebiet durch die Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS). Es wird „An der alten Ziegelei“ heißen, im Sommer kommenden Jahres sollen hier erste Firmen angesiedelt werden. Im rückwärtigen Ortszentrum in der Verlängerung der Straße Zur Mühlau befindet sich der Bebauungsplan B6b. Für diesen Plan hat die Gemeindevertretung im Frühjahr einen Aufstellungsbeschluss gefasst und die weitere Ausgestaltung dieses B- Plans diskutiert. Es ist vorgesehen, dass die Straße Zur Mühlau entgegen ursprünglicher Planungen lediglich bis vor das Schützenhaus geführt wird und dort in einem Wendehammer endet. Entlang der Straße zur Mühlau soll die Wohnbebauung fortgesetzt werden, auf dem Areal vor der Schützenhalle ein Büro- und Geschäftshaus entstehen. Eine andere Planung, an der die gemeindlichen Gremien im vergangenen Jahr gearbeitet haben, ist die für einen „Verbundstandort Rettung“. Es soll ein gemeinsamer Standort für eine neue Feuerwache, für die Polizeiwache und die Rettungswache entstehen. Geplant ist der Verbundstandort westlich der Gadebuscher Straße zwischen oberem und unterem Ziegelbergweg. Als Planungsgrundlage muss dafür zunächst der Bebauungsplan B60 erarbeitet werden, den die Gemeindevertretung schon auf den Weg gebracht und im vergangenen Jahr priorisiert hat. Zur Koordinierung wurde eine interfraktionelle Lenkungsgruppe eingerichtet. Es sind jedoch keine einfachen Planungen, da u. a. Lärmemissionen und Naturschutzbelange sorgfältig abgewogen werden müssen. Zudem müssen mit dem Innen- und Finanzministerium (Polizei) und dem Kreis (Rettungsverbund Stormarn) unterschiedlichste Akteure handeln und zusammengebracht werden. So hat die Gemeinde hier im vergangenen Jahr einen ersten großen Schritt für den Verbundstandort Rettung gemacht, doch es kommt noch viel Arbeit auf alle Akteure zu, die auch ihre Zeit benötigt. Abgeschlossen wurden hingegen die Planungen für ein kleines Wohngebiet östlich des Famila-Marktes an der Großenseer Straße. Dort können laut dem Bebauungsplan 56a, den die Gemeindevertretung beschlossen hat, ein größeres Wohn- und Geschäftshaus und einige Wohnhäuser entstehen. Leider immer noch nicht weiter vorangekommen ist hingegen der eigentlich schon seit zwei Jahren rechtskräftige Bebauungsplan B35b Teil A südlich der Großenseer Straße. Dieser sieht in beiden Teilen die Möglichkeit zur Schaffung von insgesamt 350 Wohneinheiten vor. Wie bekannt wurde eine Normenkontrollklage gegen diesen Bebauungsplan vor dem Verwaltungsgericht eingereicht, die bis heute aber noch nicht verhandelt worden ist. Deswegen kann der Investor das Projekt, das sowohl Grundstücke, Reihen- und Doppelhäuser und Mietwohnungen vorsieht, die zum Teil sozial gebunden sind, nicht umsetzen. Das ist sehr bedauerlich, denn es herrscht nach wie vor ein großer Mangel an bezahlbarem Wohnraum bei uns in Trittau. Wie soll sich Trittau überhaupt zukünftig entwickeln? Kleine Schritte sind im vergangenen Jahr für das Ortsentwicklungskonzept (OEK) der Gemeinde gemacht worden. Ortsentwicklungskonzepte sind ein gängiges Instrument, um eine Verständigung über die Entwicklung eines Ortes zu erzielen und diese festzulegen. Die OEKs und auch die daraus resultierenden Maßnahmen werden durch das Land Schleswig-Holstein gefördert. Das Ganze ist ein breit angelegter Diskussions- und Verständigungsprozess im Ort, den Politik, Bürgerinnen und Bürger, Gewerbe und Vereine gemeinsam führen. Für das OEK wurde im vergangenen Jahr eine Lenkungsgruppe bestehend aus Mitgliedern aller Fraktionen ins Leben gerufen, die den Prozess steuert und begleitet. Im Dezember hat der Planungsausschuss dann die Ausschreibungsbedingungen festgelegt, um eine durchführende Agentur zu finden. Mit dieser wird im kommenden Jahr das OEK starten können. Nachdem die ersten Planungen für einen Umbau der ehemaligen Drei- Feld-Tennishalle an der Großenseer Straße in eine Multifunktionshalle Gesamtkosten von über 12 Mio. Euro ergaben, hatte sich der Bau- und Umweltausschuss im vergangenen Jahr daran gemacht, die Planungen zu modifizieren. Das Ergebnis der Beratungen ist, dass jetzt der Neubau einer etwas kleiner Halle favorisiert wird. Diese soll neben drei Sportfeldern auch Räume für den TSV Trittau und das Sportlerheim beinhalten und so ausgelegt sein, dass dort gelegentlich auch große kulturelle Veranstaltungen stattfinden können. Die Schätzung der Gesamtkosten dafür lag bei 8,3 Mio. Euro. Der Bau- und Umweltausschuss hat den Architekten beauftragt, zusammen mit den Fach- planern nun eine genaue Kostenberechnung vorzulegen. Anhand derer wird die Gemeindevertretung dann final entscheiden, ob die Halle gebaut wird. Auch wenn es 1,5 Mio. Euro Förderung durch den Bund für dieses Vorhaben gibt, wäre es das mit teuerste Bauprojekt der Gemeinde der letzten Jahrzehnte. Die Feuchtwiesen an der Bille zwischen dem alten Bahndamm und dem Klärwerk sind zum Großteil als Ausgleichsflächen in Gemeindeeigentum gekommen. Um hier das Extensivgrünland als Lebensraum zahlreicher Pflanzen- und Tierarten zu erhalten und einer Verbuschung entgegen zu wirken, wurde in Abstimmung mit dem Landesamt für

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