Bürger-Informationsbroschüre der Gemeinde Tröstau

von bäuerlicher Wirtschaft und Gewerbe tritt bereits hier in Erscheinung und bestimmt in den folgenden Jahrhunderten bis in unsere Tage den Charakter des Ortes. Von besonderer Bedeu- tung für unseren Ort war in der späteren Entwicklung das Ham- mergewerbe. Durch den intensiven Bergbau im ausgehenden Mittelalter angeregt, ist bereits 1437 ein Zinnwerk und ein Berg- werk in Tröstau nachweisbar. 1492 ist Bergbau am Silberbach, 1498 in der Zufurt und seit Mitte des 16. Jahrhunderts in der Eulenlohe. 1593 erhielt der Tröstauer Hammerherr Hans Schlenk das Privileg zur Errichtung eines 2 Hammers. Etwa 1 km westlich der Ortschaft entstand der sogenannte Neue Hammer. 1619 wurden die ersten „Tropfhäuser“ erwähnt (Arbeiterwohnungen der damaligen Zeit). Der kräftige Auftrieb des gewerblichen Lebens wurde im 30-jährigen Krieg empfindlich gestoppt. Der Hammer lag dar nieder, von denHerbergen des Burggutes waren nur noch wenige bewohnt. Bis zum 17. Jahrhundert konnte sich das Dorf nicht mehr erholen. Erst die Neubelebung des Bergbaus gegen Ende des 17. Jahrhunderts brachte wieder eine starke wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung. In der Eulenlohe entstan- den neue Zechen, Eisensteingruben – Obere Lehen – Einigkeit – St. Michael – Engelsburg – daneben Zinnseifenwerke (Goldene Rose). Zu den in Tröstau vorhandenen 2 Hämmern trat 1760 als Neu- gründung der Rohrhammer (heutige Rohrmühle). Die Gebrüder Illing gründeten 1805 die mit einem Schmiedefeuer betriebene „Rollenfabrik“. DurchAnlage eines Reckhammers, demein Schleif- werk angegliedert wurde, erweitert. Das Werk lieferte neben eisernen Rollen für die Geschirre der Gespanne vor allemArbeits- gerät wie Hacken, Schaufeln, Sägen. Als die Markgrafschaft 1810 an Bayern überging, hatte sich der Ort weitgehend zum gewerb- lichenBereich verändert. Auffallend ist die zahlreicheVermehrung der Tropfhäuser, ein Zeichen für das Anwachsen einer bodenstän- digenArbeiterbevölkerung. 1726 bekamdas „AlteWirtshaus“ die Chronik der Gemeinde Tröstau 4 Touristinfo im Hammerschloß Neues Wappen Tröstau seit 1979 Wappenbeschreibung: „Durch die Umrisslinie eines Doppelberges (Kösseine) geteilt in Schwarz und Silber, unten nebeneinander zwei abgekehr- te, rot bewehrte schwarze Bärentatzen, die ein rotes Win- keleisen und einen roten Hammer halten”. Sinnvolle Verschmelzung der historischen Entwicklung der beiden Gemeinden Tröstau und Vordorf. Farben: Schwarz/Silber (weiß) = Farben der zollerischen Burg- und Markgrafen (wie Vordorf und altes Wappen Tröstau). Umrisslinie Doppelberg = charakteristische Form des Kössei- negipfels (aus altem Wappen). Bärentatzen (wehrhaft nach außen – Winkel und Hammer haltend) = aus dem Urwappen der Hertenberger (siehe Wap- pen Vordorf), aber auch erste Ortserwähnung – Drosen – in der Schenkungurkunde der Hertenberger von 1314 – unter dem wehrhaften Schutz der Hertenberger konnte sich im ge- samten Hinterland von Schönbrunn im oberen Röslatal das Gewerbe entwickeln. Früheres Zentrum – Bahnhof Tröstau

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